Der Opernsänger Paul Reeves und Entertainer Ross Antony sind seit fast 20 Jahren ein Paar und heirateten 2017 im Bremer Umland. Im Dezember stehen die beiden mit ihrer Show „Unser lustiges Weihnachten“ auf der Bühne des Metropoltheaters. Foto: Schlie Der Opernsänger Paul Reeves und Entertainer Ross Antony sind seit fast 20 Jahren ein Paar und heirateten 2017 im Bremer Umland. Im Dezember stehen die beiden mit ihrer Show „Unser lustiges Weihnachten“ auf der Bühne des Metropoltheaters. Foto: Schlie
Interview

„Wir wollen das Kribbeln zurückbringen“

Von
Ross Antony und Paul Reeves mit der Show „Unser lustiges Weihnachten“ im Metropoltheater

Vergangenes Jahr gingen Ross Antony und Paul Reeves gemeinsam mit ihrer Show „Unser lustiges Weihnachten“ bereits auf Deutschland-Tour. Am 19. Dezember kommen die beiden ins Metropoltheaer nach Bremen. Im Interview erzählen die beiden von ihren Weihnachtserfahrungen und was ihre Show so besonders macht:

Am 19. Dezember tretet ihr beiden mit eurer Show „Unser lustiges Weihnachten“ im Metropoltheater auf, wie seid ihr überhaupt auf die Idee dazu gekommen?

Paul Reeves: In England gibt es die Tradition der Pantomime, bei der Weihnachten auf eine besonders lustige Weise gefeiert wird – das kennen wir aus Deutschland nicht. Wir wollten eine Show machen, die beides verbindet: Humor und traditionelle Weihnachtslieder. Zunächst in verkürzter Form, doch letztes Jahr haben wir beschlossen, eine richtige Show daraus zu machen.

Wir setzten uns zusammen, erzählten von unserer Kindheit und den Weihnachtsritualen zu Hause – etwa dass Ross 13 Weihnachtsbäume hat oder dass ich so viele Lichter im Garten aufstellte, dass beim anschalten in der Straße der Strom ausfiel. Aus diesen Geschichten entwickelten wir Szenen für die Bühne und zeigen dazu echte Fotos und Videos von uns.

Ross Antony: Das Schönste ist, dass wir jedes Jahr im Europa Park die Show „Crazy Christmas“ machen, zu der viele Fans kommen. Aber nicht alle können dabei sein, und die Fans wünschten sich, dass wir mit der Show durch verschiedene Städte reisen, damit mehr Menschen sie sehen können. Gemeinsam mit unserer Agentur organisierten wir das, und letztes Jahr hatten wir fünf ausverkaufte Termine. Dieses Jahr gibt es sechs Termine in anderen Städten, und wir sind gespannt, wie die Show ankommt. Ein paar Witze, die letztes Jahr nicht funktioniert haben, haben wir einfach rausgeworfen – sie wird also noch lustiger sein!

Was ist das Ziel eurer Show?

Ross Antony: Wir wollten mit der Show die Menschen wieder richtig in Weihnachtsstimmung bringen, sie fröhlich machen und die Vorfreude auf Weihnachten wecken. In letzter Zeit schien diese Freude oft verloren gegangen zu sein. Wir wollen dieses Kribbeln zurückbringen. Paul sagte daraufhin, er würde ein Drehbuch schreiben, und er hat einen fantastischen Job daraus gemacht.

Und dafür bindet ihr das Publikum auch in die Show ein, oder?

Paul Reeves: Wir möchten, dass das Publikum das Gefühl hat, Weihnachten bei uns zu Hause zu erleben. Zu Hause spielen wir viele lustige Spiele, und das bringen wir auch auf die Bühne. Dabei brauchen wir unbedingt die Hilfe der Zuschauer, die mit auf die Bühne kommen, manchmal gegen uns, manchmal mit uns. Es war uns wichtig, dass das in jedem Theater möglich ist, denn diese Interaktion gehört zur Show unbedingt dazu.

Und was spielt ihr dann?

Ross Antony: Die Spiele, die wir zu Hause spielen, die wechseln jedes Jahr. Ein Beispiel: Ich backe sehr gern, bringe meine Kekse und Stollen mit und mische sie mit gekauften aus dem Supermarkt. Die Zuschauer müssen erraten, welche hausgemacht sind. Das klingt einfach, ist es aber nicht – die Entscheidung fällt oft überraschend falsch.

Zu Hause machen wir das mit unserer Familie, auf der Bühne mit dem Publikum. Manchmal haben sogar die Großmütter auf der Bühne eigene Meinungen und Tipps. Es entstehen ständig neue Momente, und genau das lieben wir an der Show.

Was bedeutet es insbesondere für dich Ross, wieder nach Bremen zu kommen?

Ross Antony: Ich erinnere mich sehr gern an meine Zeit in Bremen. Ich habe hier viel unternommen mit Freunden, die ich bis heute treffe – gestern erst haben wir zusammen Pizza gegessen und über alte Zeiten gesprochen. Bremen war ein Teil meines Lebens, auf den ich stolz bin. Besonders die Weihnachtszeit bleibt mir in Erinnerung: die Märkte, die Lichter, die Atmosphäre – so etwas erlebt man nicht überall.

Die Menschen hier sind freundlich, höflich, und es ist schön, wenn sie sagen, dass ich zurück in meiner Heimat bin. Ein Jahr hat es sogar so stark geschneit, dass wir stundenlang über die weißen Felder spazieren gingen, mit unserem Hund, von Lilienthal Richtung Bremen.

Jetzt feiert ihr Weihnachten auf der Bühne ja recht pompös, wie läuft es dieses Jahr bei euch Zuhause ab?

Ross Antony: Dieses Jahr feiern wir privat Weihnachten allein, nur wir als Familie – normalerweise sind wir mit beiden Familien zusammen. Wir haben Enten, einen Hund und Fische, um die sich jemand kümmern muss, und da wir sonst immer unterwegs sind, bleibt es diesmal bei uns zu Hause.

Nach einem anstrengenden Jahr wollen wir einfach abschalten: Lieblingsfilme und Serien schauen, Spaziergänge mit dem Hund machen, gemütlich essen, im Kamin in Onesies entspannen und zwischendurch ein Nickerchen halten. Wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten. Ganz normale, ruhige Weihnachten mit Stollen und Keksen – einfach Zeit miteinander genießen.

Und habt ihr da besondere Traditionen?

Ross Antony: Paul setzt sich ans Klavier, und wir singen viel – wir sind eine sehr singende Familie, fast wie „Kelly Family 2.0“. Musik spielt bei uns überall eine große Rolle, egal ob in der Dusche oder auf der Toilette. Wir feiern Weihnachten am 24. und 25., einmal typisch deutsch, einmal typisch englisch, auch beim Essen. G

eschenke packen wir auf beide Tage verteilt aus, was uns besser gefällt. Dabei achten wir sehr auf die Auswahl, auch wenn Paul manchmal eher Dinge kauft, die er selbst mag und mich dann überzeugen will. Am Ende klappt es aber immer gut, und wir schenken uns das, was wir wirklich möchten.

Ihr ruft die Leute ja auch auf, zu eurer Show in ihren Weihnachtspullis zu kommen. Was tragt ihr unter dem Weihnachtsbaum?

Ross Antony: Zu Hause trage ich viele Weihnachts-Onesies, die bequemsten überhaupt, dazu riesige Hausschuhe wie Balou aus dem Dschungelbuch. Ich sehe dabei ziemlich chaotisch aus, aber das stört mich nicht. Paul trägt ein Jogginghosen-Outfit mit Weihnachts T-Shirt, denn ihm ist es oft zu warm durch Kamin und Ofen. Trotz der Wärme ist es gemütlich und passt zur Stimmung.

 

Die Show „Unser lustiges Weihnachten“ findet am 19. Dezember im Metropoltheater statt.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner