Autoversicherungen betreffen nahezu alle Fahrzeughalter – dennoch bestehen viele Missverständnisse. Über Jahre haben sich allerlei Mythen entwickelt, die hartnäckig kursieren. Doch was stimmt wirklich? Muss das Auto rot sein, damit die Prämie steigt? Oder spielt die Marke eine größere Rolle? Ein Blick auf die Fakten lohnt sich.
Erschwingliche Kfz-Versicherung – ist das möglich?
Häufig wird angenommen, dass eine erschwingliche Kfz-Versicherung nur über das Sparen an falscher Stelle realistisch ist – z. B. durch weniger Deckung. In Wirklichkeit ist die Berechnung, die die Prämie bestimmt, jedoch weitaus komplexer. Wichtig sind dabei beispielsweise der Fahrzeugtyp, Leistung, regionale Schadensstatistik und natürlich die persönliche Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse).
Wer schon lange unfallfrei fährt, profitiert von niedrigeren Prämien – logisch. Weniger bekannt ist hingegen, dass auch Fahrten mit anderen Fahrzeugen berücksichtigt werden können. Daher lohnt es sich, einige weit verbreitete Mythen und die dazugehörigen Fakten näher zu beleuchten.
Rote Autos sind teurer? Mythos
Ein Klassiker unter den Irrtümern: Rote Autos verursachen mehr Versicherungskosten. Tatsächlich spielt die Farbe jedoch kaum eine Rolle. Versicherer berücksichtigen vielmehr andere Faktoren – beispielsweise Unfallstatistiken, Fahrzeugtyp, Motorleistung und Fahrverhalten – nicht aber die Lackierung.
Junge Fahrer müssen riesige Prämien zahlen? Nicht zwingend
Zwar ist das Risiko bei Fahranfängern statistisch höher, doch führt dies nicht automatisch zu extrem hohen Beiträgen. Durch eine passende Einstufung, die Wahl geeigneter Tarife und Optionen wie eine höhere Selbstbeteiligung lassen sich die Kosten auch für Fahranfänger gut im Rahmen halten.
Versicherung gezielt optimieren: Fakt
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, mit denen sich die Kosten für die Kfz-Versicherung beeinflussen lassen. Rabatte durch Telematik-Tarife, ein sicherer Garagenstellplatz, geringe Jahreskilometer oder sogar Faktoren wie Beruf und Alter wirken sich direkt auf die Prämie aus. Auch die richtige Kombination aus Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko lässt sich auf Fahrzeug, Nutzung und Budget abstimmen – damit lässt sich der Versicherungsschutz optimal und günstiger gestalten.
Vollkasko nur für Neuwagen sinnvoll? Mythos
Viele gehen automatisch davon aus, dass Vollkasko eher nur bei fabrikneuen Autos Sinn macht. Tatsächlich lohnt sie sich aber oft auch bei älteren, hochwertigen Fahrzeugen. Teilkasko deckt zwar Schäden durch Diebstahl, Glasbruch oder Wildunfälle ab – Vollkasko übernimmt jedoch zusätzlich selbst verursachte Schäden. Mit dem passenden Tarif ist Vollkasko häufig günstiger als gedacht – und bietet zusätzliche Sicherheit.
SF-Klasse gilt nur fürs eigene Auto? Mythos
Viele denken auch, die Schadenfreiheitsklasse beziehe sich ausschließlich auf das eigene Fahrzeug und geben die Nutzung anderer Fahrzeuge dann gar nicht erst beim Versicherer an. Fakt ist: Jede unfallfreie Fahrt wirkt sich positiv aus. In manchen Fällen werden sogar Fahrten mit Firmenwagen oder Leihfahrzeugen auf die SF-Klasse angerechnet! So lässt sich die Prämie noch schneller senken.
Weitere Faktoren wie die Anzahl der angemeldeten Fahrzeuge im Haushalt, Nutzungshäufigkeit oder tägliche Kilometer spielen auch eine viel größere Rolle als alte Mythen über Lackfarbe oder Automarke.
Fazit: Fakten statt Mythen
Die Welt der Kfz-Versicherung ist komplex und viele Irrtümer halten sich hartnäckig. Rote Autos treiben die Prämie nicht in die Höhe. Entscheidend sind vielmehr Erfahrung, Schadenfreiheitsklasse, Fahrzeugtyp und Nutzung. Wer sich informiert und klug vergleicht, findet auch eine erschwingliche Kfz-Versicherung, die verlässlichen Schutz mit fairen Preisen verbindet.







