Das war knapp. Nach einer durchwachsenen Leistung rette Jens Stage Werder mit seinem sehenswerten Treffer zum 1:1 in der 86. Minute einen kaum noch für möglich gehaltenen Punktgewinn. „Auch wenn wir die eine oder andere Situation hatten, ist es in Summe hinten raus ein schmeichelhafter Punkt“, lautete das treffende Fazit von Clemens Fritz, Werders Geschäftsführer Profifußball.
Mainz das bessere Team
Die Mainzer, die damit weiter auf ihren ersten Bundesliga-Heimsieg in dieser Spielzeit warten müssen, waren über weite Strecken das bessere Team. Mit sehr hoher Laufbereitschaft und aggressiver Zweikampfführung kauften sie den Bremern nach und nach den Schneid ab. War es Werder in der Anfangsphase noch einige Male gelungen, sich aus dem Pressing der Gastgeber zu befreien, verlagerte sich das Geschehen zusehends in die Bremer Hälfte.
Dennoch hatten die Bremer nach 13 Minuten die erste gute Chance der Partie. Schmid schickte Grüll steil, der schüttelte Verteidiger Kohr mit einem Haken ab. Doch aus ähnlicher Position wie bei seinem Treffer gegen St. Pauli traf der Österreicher den Ball nicht richtig. Der harmlose Roller war eine leichte Beute für Mainz‘ Schlussmann.
Widmer trifft im zweiten Versuch
Doch dann neigte sich die Waage langsam aber sicher immer mehr zur Seite der Gastgeber. Mwenes Schlenzer ditschte noch auf die Latte (24.). Zwölf Minuten später parierte Mio Backhaus glänzend gegen Widmer, doch Hollerbach hielt den Abpraller mit der Hacke im Spiel. Widmer bekam eine zweite Chance und drosch den Ball unter die Latte. 1:0 für Mainz.
Samuel Mbangula war überhaupt kein Faktor im Bremer Spiel und wurde zur Halbzeit durch Cameron Puertas ersetzt. Damit kam etwas mehr Zweikampfhärte in die Werder-Elf, das reichte aber nicht, um die Mainzer Überlegenheit auszugleichen.
Boniface gut abgeschirmt
Immer wieder suchte Werder Victor Boniface. Doch die Mainzer hatten sich gut darauf eingestellt. Wenn es dem Zielspieler mal gelang einen Ball festzumachen, war er meist von vier Defensivspielern umringt und schaffte es nur selten, zu einem Mitspieler abzulegen.
Der zweite Durchgang hatte kaum begonnen, da rettete Amos Pieper nach einem Kopfball von Maloney für den geschlagenen Backhaus auf der Linie (47.). Auch danach musste Werder noch ein paar brenzlige Situationen überstehen.
Topp und Njinmah kommen für die Schlussoffensive
Nach 64 Minuten hatten dann Boniface und Grüll Feierabend. Mit Keke Topp und Justin Njinmah kam neuer Schwung ins Bremer Spiel. Bevor die Mainzer sich auf die neue Situation einstellen konnten war Njinmah schon nach Puertas-Pass auf dem Weg zu Tor, verfehlte gegen den herausstürzenden Zentner aber knapp das Tor.
Das Flämmchen der Hoffnung entpuppte sich als Strohfeuer. Mainz stand sicher und Werder gelang es nicht, sich entscheidend durchzusetzen. Bis zur 86. Minute. Da machte Topp einen Ball auf der rechten Seite am Strafraum fest. Pieper flankte in den Strafraum, die Mainzer Kopfballabwehr fiel Jens Stage vor die Füße. Der Däne nahm den Ball volley und traf wunderbar ins lange Eck.
Fast noch der Siegtreffer
Um ein Haar wäre Stage in der Nachspielzeit sogar noch der Siegtreffer gelungen. Doch Zentner tauchte rechtzeitig ab und parierte den Schuss von der Strafraumgrenze.
„Wir haben bis zum Ende daran geglaubt, dass wir einen Punkt holen können. Ich muss aber sagen, das Mainz über weite Strecken besser im Spiel war als wir. Das erste Tor ist dann oft entscheidend, wir sind aber drangeblieben, haben das Tor gemacht und einen Punkt geholt, mit dem wir zufrieden sein müssen“, sagte Torschütze Jens Stage.







