Bremer Grundschullehrer kritisieren Bildungsbehörde scharf

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Hunderte Grundschullehrrer trafen sich im
Musical-Theater zur Personalversammlung. Fotos: Schlie

Scharfe Kritik an der Bildungsbehörde übten Vertreter der Bremer Grundschulen während einer Teilpersonalversammlung im Musical-Theater. Es gebe erhebliche strukturelle Mängel, Behördenvertreter würden über die Köpfe der Kollegien hinweg entscheiden, die Ausstattung der Schulen sei völlig unzulänglich, die Arbeitsbelastung für Lehrer viel zu hoch.


„An den Grundschulen sind Lehrer völlig überlastet. Die Anforderungen an Inklusion können nicht umgesetzt werden. Es hapert gewaltig an der materiellen und personellen Ausstattung der Schulen“, erklärte Arno Armgort, Personalratsvorsitzender der Bremer Grundschulen.

Belastungen führen zu Fehlzeiten

Arno Armgort übte scharfe Kritik an der Bildungssbehörde.

Es gebe strukturelle Mängel im System, die Beschäftigten in den Schulen würden beispielsweise mit den Anforderungen an Inklusion alleine gelassen. Die dringend notwendigen Doppelbesetzungen in den Klassen gebe es häufig nicht. „Diese erheblichen Belastungen der Lehrer führen zu Krankheiten und Fehlzeiten“, so Armgort.

Scharf kritisierte er die für den flächendeckenden Einsatz geplante kompetenzorientierte Leistungsrückmeldung (Kompolei). Leistungsberichte, die die Lehrer über ihre Schüler führen sollen. „So lange die Bildugnsbehörde nicht nachweist, was sie an Dokumentationspflichten abgeschafft hat, werden wir doch keine neue in Angriff nehmen“, so Armgordt.

Abgeschobene Mangelverwaltung

Die Forderung des designierten Bürgermeisters, Dr. Carsten Sieling (SPD), den Schulen mehr Eigenverantwortlichkeit zu überlassen, begegnete er mit Ablehung: „Es besteht momentan die Gefahr, dass die Schulleitungen die Mangelverwaltung der Behörde aufgedrückt bekommen.“

Das befürchtet auch GEW-Sprecherin Petra Lichtenberg. Die Personal-Situation an den Grundschulen sei skandalös. „die Zahl der Grudnschüler hat sich im Schhuljahr 2013/14 gegenüber dem Vorjahr um 190 erhöht, die Anzahl der Klassen aber um 31 verringert.“ Hinzu kämen unzureichende Lehrerstundenzuweisungen. Der Bildungsbereich brauche dringend mehr Geld. Prekäre Beschäftungssituationen müssten dringen abgebaut werden. „Wir fordern die Auflösung von Schulvereinen als Arbeitsgeber“.

„Behördenvertreter haben keine Ahnung vom Alltag an Schulen“

Wilfried Meyer, Lehrer in Atlersteilzeit, machte seinem Ärger ebenfalls Luft. Die Realität an den Grundschulen sei schwierig. In der Behörde würden die Probleme allerdings nicht gesehen. Die Zahl der anerkannten Föderbedarfe für Kinder seien zu gering. Tests, wie beispielsweise „Vera“, würden nichts bringen.

 Und auch die „Kompolei“ sei ein – in der Behörde ausgedachtes- Instrument, das an der Realtiät vorbei gehe. „Ich habe den Eindruck, Behördenvertreter erzählen, wie es besser geht, haben aber keine Ahnung vom Alltag an den Schulen“, so Meyer unter tosendem Applaus. 

Eine Lehrerin der Grundschule Parsevalstraße schilderte die immensen Probleme der Inklusion. Zudem habe sich die Zahl der Schüler mit geringen sozialen Kompetenzen  in den vergangenen jahren erheblich erhöht. „Für die Inklusion brauchen wir dringend mehr Doppel-Besetzungen und persönliche Assistenzen. Die Kollegen fühlen sich alleine gelassen.“

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