Nach dem Nordderby gegen den HSV soll Valentin S. sich geprügelt haben. Foto: WR |
Die Staatsanwaltschaft Bremen hat Anklage gegen Valentin S. erhoben. Der 21-Jährige sitzt nach einer Prügelei im Umfeld des Nordderby zwischen Werder und dem Hamburger SV am 19. April in Untersuchungshaft. Ihm werden mehrere Gewaltdelikte vorgeworfen.
Seit 1. Juli sitzt Valentin S. in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nun vor, seit März 2014 in sieben Fällen andere Menschen körperlich misshandelt und verletzt zu haben.
Im Fokus der Anklage steht ein Vorfall nach dem Bundesligaspiel von Werder Bremen gegen den Hamburger SV am 19. April 2015. Im Lokal „Verdener Eck“ soll er Haupttäter bei einem Übergriff auf einen rechten Hooligan gewesen sein.
Mit Quarzhandschuhen ausgerüstet
Gemeinsam mit acht weiteren Ultras soll er seinem Opfer mehrfach gegen den Kopf getreten und einen schweren Blumenkübel nach ihm geworfen haben.
Dabei soll er Quarzhandschuhe getragen haben, die zur Schlagverstärkung eingesetzt und zum Beispiel auch von der Bereitschaftspolizei verwendet werden. Valentin war damit laut Staatsanwaltschaft „bewaffnet“.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm weitere Taten vor. So soll er im März, Mai und Juli 2014 nach Fußballspielen der deutschen Nationalmannschaft an Übergriffen beteiligt gewesen sein.
Wurf mit Ghettoblaster
Anhänger der rechten Szene und Fußballfans, die den Sieg der Nationalmannschaft besungen haben, soll er mit Schlägen und Tritten verletzt haben. Einem Fan soll er einen Ghettoblaster an den Kopf geschmissen haben, sodass er im Krankenhaus behandelt werden musste.
Außerdem soll Valentin bei einer Demonstration der NPD am ersten Mai 2014 in Rostock einen faustgroßen Stein in die Menge der Demonstranten geschmissen haben. Er traf einen Journalisten und verletzte ihn an der Brust. In zwei weiteren Fällen soll er ebenfalls gemeinschaftliche Körperverletzung begangen haben.
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