Marco Friedl jubelt nach dem frühen 1:0. Foto: Nordphoto/Tauchnitz
Letzter Spieltag

Zwei Tore fehlen zu Platz 8

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Werder beendet die Saison nach einem 4:1 gegen Bochum auf Rang 9.

Seltsame Szenen im Weserstadion. Zwar bezwang der SV Werder den VfL Bochum mit 4:1 (1:0), dennoch fehlte zum ganz großen Saisonabschlussjubel das I-Tüpfelchen. Genauer: Zwei Tore, die der 1. FC Heidenheim in der Endabrechnung besser ist als die Bremer. Während Werder auf Rang neun abschließt, könnte der Aufsteiger, der 4:1 gegen Absteiger Köln gewann, durch einen Pokalsieg von Leverkusen in die Confed-Cup-Qualifukation rutschen.

Der Nachmittag begann für Werder optimal. Im Anschluss an die erste Ecke fiel der Ball Marco Friedl vor die Füße. Der Kapitän zog direkt ab und traf zum 1:0 ins Netz (6.).

Obwohl sich ganz viel Geschehen in der Bremer Hälfte abspielte, weil Bochum früh attackierte und Werder sehr konzentriert aufbaute, besaß Werder weiterhin die besseren Möglichkeiten.

Marvin Ducksch (11.), Romano Schmid (14.), Mitchell Weiser per Kopf (18.), erneut Ducksch – alleine vor Riemann – (26.), Schmid (30.) hätten den Vorsprung schon ausbauen können. Schließlich landete ein Schuss des meistens als zweite Spitze agierenden Schmid an der Unterkante der Latte (33.).

Brenzlig wurde es auf der anderen Seite nur ganz selten. Einmal müsste Michael Zetterer gegen Hoffmann eingreifen (27.). Kurz vor der Pause bekamen die Gäste einen Freistoß an der Strafraumgrenze zugesprochen. Doch Stöger zirkelte zum Glück für Werder drüber.

Nach dem Seitenwechsel kam bei Werder Jens Stage für den verwarnten Senne Lynen. An der Statik des Spiels änderte das nichts. Ducksch und Bittencourt scheiterten an Riemann (51.).

Danach ging bei Werder der Faden verloren, was die Offensivbemühungen angeht. Bochum drückte die Gastgeber immer häufiger und tiefer zurück. Kein Wunder. Zu diesem Zeitpunkt hätte ein Tor von Union Berlin gegen Freiburg für den VfL das Abrutschen auf den Relegationsplatz bedeuten können.

Trainer Ole Werner reagierte mit einem Doppelwechsel. Christian Groẞ, der sofort die Kapitänsbinde gereicht bekam, und Dawid Kownacki kamen für Woltemade und Bittencourt.

Das wirkte. Jung und Stage jeweils per Kopf (78./80) stellten auf 3:0. Damit war Werder wieder in Schlagdistanz zu Heidenheim. Entsprechend warfen die Bremer nochmal alles nach vorne, um die Tordifferenz zu verbessern.

Doch erstmal gab es einen Rückschlag. Antwi-Adjei verkürzte für Bochum zum 1:3 (85.). Zwei Minuten später traf Schmid nach einem Konter zum 4:1 (87.).

Mitchell Weiser hatte in der Nachspielzeit noch das fünfte Tor auf dem Fuß, schloss aber zu unplatziert ab. Selbst wenn der Ball drin gewesen wäre, hätte es für Werder nicht gereicht, weil Heidenheim bei gleicher Tordifferenz mehr Tore erzielte.

„Wenn es so knapp zugeht, ist es schon extrem bitter. Aber es gab einige Spiele, wo wir Punkte haben liegen lassen“, zog Marco Friedl ein Treffen des Saisonfazit.

Vor der Partie hatte Werder mit den Helden von 2004 den 20. Jahrestag des Doublegewinns gefeiert. Besonders großen Applaus gab es für Johan Micoud, der mit dem Micoud-Song gefeiert wurde und Trainer Thomas Schaaf.

Torwart Jiri Pavlenka, Stürmer Nick Woltemade und Defensiv-Allrounder Christian Groß wurden offiziell verabschiedet. Für Geschäftsführer Frank Baumann war es die letzte Amtshandlung.

Mitchell Weiser bleibt Werder dagegen erhalten. Nach langen Verhandlungen unterzeichnete der Außenspieler am Freitag einen neuen Vertrag.

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