Geht gesund und in der Startformation gesetzt ins neue Jahr: Defensivmann Anthony Jung. Foto: Nordphoto Da durfte die Freude mal richtig raus: Zuletzt gegen Hannover 96 erzielte Anthony Jung das vorentscheidende 3:1. Foto: Nordphoto
Dezimierter Start

„Alles noch entwicklungsfähig“

Von
Werders Anthony Jung hat unter Trainer Ole Werner seine Position gefunden: Ganz weit außen.

Wenn man das Vertrauen des Trainers bekommt, ist das immer ein gutes Gefühl. Anthony Jung darf es haben. Seit dem Amtsantritt von Trainer Ole Werner vor wenigen Wochen ist Werders Sommerneuzugang auf der linken Verteidigerposition gesetzt und hat das Vertrauen auch zurückgezahlt. Nicht unbedingt wegen der drei Siege in Folge, das sei schließlich ein Verdienst der gesamten Mannschaft gewesen, weiß auch Jung.

Ein Tor und eine Vorlage

Doch der Mann, der aufgrund seiner taktischen Position ja eigentlich einer der Hauptverantwortlichen dafür sein soll, dass in und am eigenen Strafraum nichts anbrennt, hat in dieser Zeit auch schon offensiv etwas für seine persönliche Erfolgsstatistik getan.
„Ein Tor und eine Vorlage – aber alles noch entwicklungsfähig“, sagt Jung und am breiten Lachen erkennt man, dass ihm das alles andere als unangenehm ist, schließlich kommt der Defensivmann nicht oft zu so viel Torgefahr.

Geschützt in einer natürlichen Blase

Auch in die Gegend von Murcia, wo Werder eigentlich sein Wintertrainingslager aufschlagen wollte, kommt der 30-Jährige nicht oft, obwohl er ganz in der Nähe geboren wurde. „Aber ich bin komplett eingedeutscht und spreche auch kein Spanisch“, bedauert Jung ein wenig. Dass die Grün-Weißen nach vier Coronafällen im Spielerkreis und einem im Stuff ihren Trip am Samstagmorgen kurz vor dem Abflug in die Sonne noch cancelten, das nimmt Jung nicht tragisch. Schließlich kann er so mehr Zeit mit seiner Frau und dem kleinen Sohn verbringen. Für Jung übrigens durchaus ein Vorteil, was das Infektionsrisiko angeht. Denn außer beim Weg zum Training hin und zurück, hat der Profi lediglich noch beim Einkaufen Kontakt mit anderen Leuten, ansonsten lebt die Familie fast in einer natürlichen Blase.

Alternativen testen, Ausfälle kompensieren

Damit zählt Jung auf jeden Fall zu den Kandidaten, auf die Trainer Werner auch weiter ziemlich zuverlässig zählen kann. Doch der Trainer macht sich keine Illusionen, dass es im weiteren Verlauf der Saison und der Pandemie immer wieder Spieler mit einer Infektion erwischen wird.
„Wir haben personelle Alternativen und die werden wir nun testen“, kommentiert der Coach die aktuellen Corona-Ausfälle von Milos Veljkovic, Marco Friedl, Manuel Mbom und Niclas Füllkrug. Die Trainingsgruppe des Zweitligateams hat der Club bereits mit mehreren U23-Akteuren aufgefüllt. Doch die Hoffnung, dass die Infizierten (alle ohne Symptome) bald wieder zurückkehren ist groß.

Mittwoch Testspiel ohne Publikum

Zwei Testspiele wollte Zweitligist Werder Bremen eigentlich während des Trainingslagers in Spanien bestreiten. Nachdem dies abgeblasen wurde, fahndeten die Verantwortlichen deshalb nach Ersatzgegnern, die man auch in und um Bremen bespielen kann. Mit Viktoria Berlin sind die Grün-Weißen schnell fündig geworden. Am heutigen Mittwoch erwartet Werder den Drittliga-Elften zu einem kurzfristig angesetzten Testspiel auf Platz 11 – ohne echte Zuschauer, aber live und kostenlos auf Youtube und bei Werder-TV.

Muzzicatos Männer kommen ohne Training

Viktorias Trainer Benedetto Muzzicato ist in Bremen kein Unbekannter, hatte als Spieler und Trainer mehrere Stationen in der Hansestadt.
Die Partie in Bremen bestreiten die Berliner ohne vorheriges Mannschaftstraining. „Wir wollen uns gut verkaufen gegen einen ambitionierten Zweitligisten“, sagt Muzzicato, dessen Team gerade erst aufgestiegen ist in die 3. Liga, doch der Club, der nach Union Berlin und Hertha BSC sportlich die Nummer 3 der Hauptstadt ist, hat durchaus Ambitionen mittelfristig noch höher zu kommen.

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