Noch spielt Werder-Stürmer Marvin Duksch vor leeren Rängen Das könnte sich bald ändern.Foto: Nordphoto
Werder Bremen

„Zu früh“ oder „mit Auflagen möglich“

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Das Weserstadion wieder für Gäste freigeben: Welche Politiker sich dafür und dagegen aussprechen.

Werder Bremen möchte wieder Zuschauer ins Wohninvest Weserstadion lassen – so wie es beispielsweise auch in Bayern geplant ist. 10.000 Gäste sollen bereits für das Heimspiel gegen den Karlsruher SC am 5. Februar teilnehmen. Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry hofft, dass die guten Hygienekonzepte des Verein Berücksichtigung finden.

Der Senat will morgen darüber entscheiden – einig sind sich die Bremer Politiker aber noch nicht. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard sagt: „Aktuell sind wir noch nicht wieder in der Situation, in der die Öffnung von Großveranstaltungen angemessen ist.“ Es sei noch zu früh, um jetzt über deutliche Lockerungen zu sprechen. „Die Inzidenz in Bremen steigt in den vergangenen Tagen weiterhin und auf den Normalstationen in den Krankenhäusern ist die Belastung sehr hoch. Auch wenn die Situation auf den Intensivstationen stabil ist, dürfen wir nicht riskieren, dass es im Gesundheitsbereich zu einer Überlastung kommt.“

An- und Abreise als Problem

Ilona Osterkamp-Weber gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen denkt allerdings, dass die stabile Intensivbettenlage trotz hoher Inzidenzen die vorläufige Annahme zulasse, dass „die aktuelle Omikron-Welle die Bremer Kliniken dank unserer hohen Impfquote nicht überlasten wird. Falls sich dieser Trend in den kommenden Tagen verfestigt, können wir uns eine deutlich höhere Zahl im Stadion vorstellen. Voraussetzung dafür ist ein konsequentes 2G-Konzept.“ Sie sieht das Problem eher in der An- und Abreise und den damit verbundenen Massenkontakten als in den Stadien.

Der FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Magnus Buhlert sieht es wie die Gesundheitssenatorin: „Es ist noch zu früh, die Stadien zu öffnen, auch in Bayern. Wir können uns darauf vorbereiten, damit es schnell losgehen kann, wenn die Zahlen es zulassen.“ Er vermutet, da Bremens Omikron-Welle eher begonnen hat, dass die Inzidenz vielleicht schneller sinke als in anderen Bundesländern und dann eine Öffnung rechtfertigt.

Wenig Menschen für großes Stadion

Momentan wären theoretisch 500 Gäste im Stadion erlaubt. Das sei sehr wenig für eine Veranstaltung in so einem großen Stadion, sagt Sportsenatorin Anja Stahmann. Sie findet, dass Werder in der Pandemie Regelungen für Ein- und Auslass getroffen hat, die sich aus ihrer Sicht bewährt haben. „Auf dem Weg zu den Tribünen und bei der An- und Abreise muss für genügend Abstand gesorgt werden, dann sind mit der 2G-Regelung mehrere Tausend Zuschauerinnen und Zuschauer derzeit absolut vertretbar. Natürlich muss man die Entwicklung im Auge behalten. Wenn die Intensivstationen sich wieder füllen sollten, müssen wir das auch anders bewerten.“

Auch die CDU-Bürgerschaftsfraktion würde sich offen zeigen: „Voraussetzung wären aber hohe Hygiene-Auflagen, flankierende Maßnahmen und nicht zuletzt eine Pandemielage, die das verantworten lässt“, sagt Sprecher Andreas van Hooven.

Mit FFP2 Masken

Mustafa Güngör, Fraktionsvorsitzender der SPD, sieht den Wunsch zur Rückkehr in die Normalität: „Dabei gilt es, die immer noch hohen Infektionszahlen in Bremen mit den berechtigten Interessen von Werder und der Fans abzuwägen.“ Die Möglichkeit, wieder live dabei zu sein, wünsche er sich besonders für diejenigen, die sich haben impfen lassen, Teilnahme dann aber mit FFP2-Masken.

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