Für die künftige Gestaltung des Rennbahngeländes liegen drei Entwürfe vor. Foto: Schlie
Galopprennbahn

Allee der 1.000 Bäume

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Welche Konzepte die Planer für die künftige Nutzung der Bremer Galopprennbahn vorschlagen.

Es war schon spannend, als die Planer die ersten Entwürfe für die Zukunft des Rennbahngeländes in Sebaldsbrück präsentierten. Die Vorstellung erfolgte übers Internet, aber Experten des Stadtentwicklungsessorts, Mitglieder der Jury und viele externe Zuschauer erhielten einen guten Einblick darüber, was die drei von der Stadt ausgewählten Planungsbüros ausgetüftelt hatten, um alle unterschiedlichen Wünsche für das rund 30 Hektar große Areal zu berücksichtigen.

Der Entwurf der Hannoveraner Planer von NSP / Cityförster sieht auf dem Geläuf der Rennbahn auch eine asphaltierte Route für Skater und Radfahrer vor. Visualisierung: NSP/Cityförster

Beauftragt damit sind Dabei waren sich die Arbeitsgemeinschaft NSP/Cityförster aus Hannover, RMP Stephan Lenzen aus Bonn sowie West 8 aus Rotterdam. In einem waren sich die drei Büros in ihren Zwischenergebnissen einig. Die Bezirkssportanlage, die zur neuen Heimat des ATSV Sebaldsbrück werden soll, plus Vereinsheim, weitere Sportangebote sowie eine Großfeld-Sporthalle und möglicherweise eine weitere Multifunktionshalle möchten sie im Westen des Geländes unterbringen, also auf der Seite des Atlantic-Hotels, wo bisher das Ziel der Galopper und das Gebäude der ehemaligen Golf-Range stehen. Was die Ausdehnung und Ausstattung des Sportareals angeht, gab es jedoch große Unterschiede.

Die Bonner Planer von RMP Stephan Lenzen wollen das Gelände durch neue Wegeverbindungen und „Eingangskorridore“ in alle Richtungen öffnen. Im Süden (am unteren Bildrand in der Mitte) könnte eine Kulturpromenade entstehen, inklusive einer Freilichtbühne und einer Sporthalle neben der alten Rennbahntribüne. Visualisierung: RMP Stephan Lenzen

ATSV Sebaldsbrück braucht mehr Platz

Am großzügigsten dimensioniert waren die Pläne von NSP/Cityförster, dem einzigen Planungsbüro, das zwei Großfeld-Rasenplätze sowie einen kleineren Kunstrasenplatz vorgesehen hat. „Das ist der Minimalbedarf, den wir benötigen“, meldete sich Helge Uhing zu Wort, der 1. Vorsitzende des ATSV, der von seinem bisherigen Vereinsgelände im Bereich der Zeppelinstraße auf die Rennbahn gelotst werden soll.

Der Entwurf der Niederländer von West 8 setzt auf große Eichenwälder, die in das Gelände hineinragen – eine Erweiterung des Mittelkampsfleets, wodurch im Zentrum eine „Insel der Ruhe entstehen“ soll, sowie die Ansiedlung von Nutztieren. Visualisierung: West 8

Auf seinem aktuellen Gelände besitzt der ATSV zwei große Flächen und einen kleinen Platz. „Und unsere Anlage platzt aus allen Nähten, ist volles Rohr belegt“, sagt Uhing. Verkleinern sei unmöglich für den Verein, der sogar drei große Spielfelder problemlos mit seinen Fußballern füllen könnte. Da sahen auch die Vertreter des organisierten Sports in Bremen sowie des Hemelinger Beirats so.

Pläne werden überarbeitet

Die Büros von RMP Stephan Lenzen und West 8 wollen nachbessern bis zur finalen Präsentation am 17. Juni, in die auch noch Anregungen eines Jugendworkshops einfließen sollen. Eine große Jury soll dann darüber entscheiden, welcher Entwurf realisiert wird.

„Ich finde dieses Verfahren und dieses Format eine großartige Sache“, sagt Christoph Schonhoff, Geschäftsführer von NSP, der mit seinem Team auch eine besondere Idee realisieren will: eine Allee der 1.000 Bäume, die sich über 2.000 Meter um das Galoppoval ziehen soll. So will NSP die besondere Eigenart und Identität des Geländes hervorheben. Eingebettet in die Allee sind zwei Wege, einer mit wassergebundener Decke zum Flanieren und einer zum Skaten oder Radfahren.

Die Steigerung der biologischen Vielfalt mit Blühwiesen und Streuobstwiesen und mit Weiden für Nutztiere waren ebenfalls Ideen, die die Planungsbüros an diesem Tag einbrachten für das vom Mittelkampsfleet durchzogene Gelände. Durch Wegeverbindungen könnte es nach allen Seiten geöffnet werden. Sogar einen Baumwipfelpfad hatten die Planer vorgeschlagen. Zu ihren Vorgaben gehörte auch, dass das Gelände künftig nicht mehr für Pferderennen und Golfsport genutzt werden soll.

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