Am Hamburger Millerntor wurde Marvin Ducksch gestoppt, am Ostersonntag sind seine Treffer im Heimspiel gegen Nürnberg wieder gefragt. Foto: Nordphoto/Tauchnitz
Einfache Rechnung

Fünf Siege und Werder ist wieder erstklassig

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Warum Werder im Zweitliga-Endspurt nur auf sich selber schauen will.

Während sich der Kampf um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga weiterhin zuspitzt, ist es für die sportliche Führung von Werder längst an der Zeit, den Kader für die kommende Spielzeit zu planen. Doch genau wie in den Vorjahren, als es in der 1. Liga mit ungewissem Ausgang gegen den Abstieg ging, müssen Geschäftsführer Frank Baumann und Sportdirektor Clemens Fritz erneut zweigleisig planen.

„Ich gehe davon aus, dass es bis zum letzten Spieltag offen bleibt“, gab Fritz am Dienstag in der Medienrunde zu Protokoll. „Wir sind noch ein Stück im Vakuum“, gab er mit Blick auf mögliche Transfers zu, sagte aber auch: „Wir sind mit den Planungen sehr weit.“ Wie passt das zusammen? Werder hat sich zwei Schattenteams gebastelt, eines für den Fall des Wiederaufstiegs und eines für den Fall des Verbleibs im Fußball-Unterhaus. „Wir müssen uns auf beide Situationen vorbereiten“, erklärt Fritz.

Keine Prognose von Fritz

Eine Prognose, wie viele Punkte am Ende nötig sein werden, um Platz eins oder zwei zu erreichen, wollte Fritz nicht abgeben. „Ich bin zwar jemand, der immer auf die Tabelle schaut und sie auch im Kopf hat, aber wir sollten nicht anfangen zu rechnen“, warnt er. „Wir wissen, dass wir noch schwierige Spiele vor der Brust haben. Wir sollten uns nur auf uns konzentrieren und nicht so viel auf die anderen Plätze schauen.“ Am Ende könnte die Rechnung ja auch ganz einfach sein: Fünf Siege, aus den letzten fünf Spielen, dann muss im grün-weißen Lager niemand mehr die Was-wäre-wenn-Maschine anwerfen.

Hilfreich auf dem Weg dahin wäre natürlich eine bessere Chancenverwertung als in den vergangenen Wochen. Das weiß auch Clemens Fritz. „Gegen St. Pauli wäre mehr drin gewesen“, sagt er mit drei Tagen Abstand zum 1:1 im Spitzenspiel in Hamburg. „Es war ein ordentliches Zweitligaspiel gegen einen starken Gegner, aber natürlich können wir nicht zufrieden sein. Wir haben die Torchancen nicht verwertet“, resümiert er. Nach 15 Minuten habe die eigene Mannschaft das Spiel kontrolliert. „St. Pauli hat uns überraschend Räume gegeben. Das können wir besser ausspielen.“

Wer trifft außer Füllkrug und Ducksch?

Bleibt die Frage, wer die Tore schießen soll. Zuletzt trafen nur Niclas Füllkrug oder Marvin Ducksch. Das macht Werder ausrechenbar. Ein Nachtteil im Aufstiegsrennen? „Das spricht erstmal für die hohe Qualität unserer Stürmer“, beansprucht Fritz eine andere Deutung. Das Spiel sei ein Stück auf die beiden ausgelegt. „Wir können uns nicht nur auf Duckschi und Fülle verlassen“, weiß Fritz. „Wir haben den Anspruch, auf allen Positionen mehr Torgefahr zu entwickeln.“ Daran werde im Training auf vielfältige Weise gearbeitet, erklärt er und zählt verschiedene Spiel- und Übungsformen auf.

Dass die Treffsicherheit von Füllkrug (15 Saisontore) und Ducksch (17, davon 16 für Werder) Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen auslösen könnte, lässt Fritz aktuell kalt. „Beide haben einen Vertrag bei uns. Wir haben das Heft des Handelns in der Hand.“ Auch mache er sich keine Sorgen, dass solche Begehrlichkeiten die Treffsicherheit negativ beeinflussen könnten. „Es ist wichtig, die Fokussierung nicht zu verlieren. Da sehe ich aber bei den Beiden keine Gefahr“, sagt Fritz.

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