Bei der Vorstellung des Konzeptes fühlten einige Politiker manche Themen nicht ausreichend behandelt. So wurde etwa nach Wegen gefragt, um die Arbeitsflucht im Bereich der Altenpflege zu umgehen. Foto: Pixabay
Osterholz-Scharmbeck

Bauprojekt wirft Fragen auf

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Konzeptvorstellung zur neuen Seniorenresidenz westlich der Straße Am Hohenberg

Eigentlich stand Jan Kaiser, Vertreter der Insanto Seniorenresidenzen, eine simple Aufgabe bevor, als er am vergangenen Dienstag beim Ausschuss für Jugend, Senioren und Soziales das Konzept für die kommende Residenz westlich der Straße Am Hohenberg vorstellte. Im Anschluss an seine knappe Präsentation, in der er auf die Anzahl der Zimmer, der Plätze und weiteres einging, musste sich Kaiser jedoch einige Fragen gefallen lassen, die bezeichnend für moderne Bauprojekte und aktuelle Arbeitspolitik sind.

Zunächst bemerkte Brigitte Neuner-Krämer (Grüne), dass bei der Art der geplanten Bebauung zu viel Fläche versiegelt werden würde und warf ein, dass zumindest eine Dachbegrünung wünschenswert wäre. Außerdem wurde die Frage nach der Art der Energieversorgung für die Seniorenresidenz gestellt. Die reine Versorgung mit fossilen Brennstoffen sei nicht mehr zeitgemäß, argumentierte Neuner-Krämer. Diese Frage sollte im Laufe der Sitzung noch zweimal wiederholt werden, letzten Endes wiederholte sie auch Harry Laube (CDU), ehe Kaiser eine Antwort lieferte. Man prüfe aktuell, ob Photovoltaik-Anlagen für das Energiekonzept zielführend seien.

Thema Arbeitsflucht in der Altenpflege

Eine klare Antwort auf die Frage, ob die Absicht besteht, sich mit Gewerkschaften kurzzuschließen, bekam Mizgin Ciftci (Linke) ebenfalls nicht. Ciftci, im Arbeitsleben selbst für eine Gewerkschaft tätig, führte an, dass gerade in der Altenpflege schlechte Arbeitsbedingungen herrschen. Auch das Stichwort Jobflucht schnitt er an. Kaiser führte an, dass Insanto Seniorenresidenzen sich in der Vergütung nach gesetzlichen Vorgaben richte aber über dem Durchschnitt bezahle, dass die letztliche Finanzierung aber noch verhandelt werden würde und dass Insanto ebenfalls daran gelegen sei, Menschen mit einer gewissen Berufserfahrung zu beschäftigen. Ciftcis Kommentar: „Pflegeroboter haben Sie noch nicht, oder?“

Der Bau der Seniorenresidenz wurde bereits im vergangenen Jahr im Rat beschlossen, das Gebäude soll laut Kaiser ausschließlich mit Einzelzimmern in verschiedenen Größen und Aufteilungen ausgestattet werden. Verbindungstüren zwischen Wohneinheiten sind möglich. Geplant sind in der Residenz 18 Plätze für Tagespflege, 28 barrierefreie Wohnungen und 143 vollstationäre Plätze.

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