Nach wie vor ist eine Ausbildung zum Kfz-Mechantroniker bei den Sc hulabgängern sehr beliebt. Foto: Pixabay Nach wie vor ist eine Ausbildung zum Kfz-Mechantroniker bei den Schulabgängern sehr beliebt. Foto: Pixabay
Ausbildung

Azubis verzweifelt gesucht

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Am 1. August beginnt das neue Ausbildungsjahr: In Bremen und umzu sind noch Tausende Lehrstellen unbesetzt.

Selten war die Personalnot größer. Morgen beginnt in den Unternehmen das neue Ausbildungsjahr, doch in Bremen sind noch Tausende Lehrstellen frei.

Allein der Arbeitsagentur Bremen-Bremerhaven, die auch den Landkreis Osterholz betreut, haben Unternehmen jetzt noch 2.436 offene Ausbildungsplätze gemeldet. Das sind 45 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Offene Stellen in Klimaschutz-Bereich

Die Bremer Handwerksbetriebe konnten bisher erst rund 600 Ausbildungsverträge abschließen, wie die Handwerkskammer berichtet. Üblich seien aber rund 1.100 neue Abschlüsse pro Ausbildungsjahr. „Insbesondere in den Berufen, die für die Umsetzung des Klimaschutzes besonders relevant sind, suchen viele Betriebe noch händeringend nach geeigneten Auszubildenden“, sagt Oliver Kriebel, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer.

Die bisherigen Bewerber entschieden sich laut Handwerkskammer am häufigsten für eine Ausbildung zum Kfz-Mechantroniker, Elektroniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie zum Maler und Lackierer.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit seien vielen Jugendlichen wichtig, sagt Arbeitsagentur-Chef Ossmann. „Aber nicht immer drücken die Berufsbezeichnungen aus, dass es bei der Arbeit auch um Nachhaltigkeit geht.“ So arbeiteten etwa auch Dachdecker nachhaltig, indem sie Solaranlagen anbrächten, oder Maurer, weil es auch um die Dämpfung von Wänden gehe, erklärt Ossmann.

Mehr Ausbildungsverträge

Die Bremer Handelskammer verzeichnet zwar mehr Ausbildungsverträge als in den Jahren zuvor. So schlossen die Mitgliedsunternehmen für das neue Ausbildungsjahr 2.493 Verträge ab, das sind 110 mehr als 2021.

Aber auch die Handelskammer beklagt noch viele unbesetzte Lehrstellen. Allein im Bereich Handel, Vertrieb, Touristik und kaufmännische Dienstleistungen sind noch 633 Plätze frei.

Handwerkskammer-Vize Kriebel setzt darauf, dass sich auch nach dem 1. August noch Bewerberinnen und Bewerber melden. „Auf dem Ausbildungsmarkt herrscht momentan noch sehr viel Bewegung“, meint Kriebel.

Arbeitsagentur-Chef Ossmann rät dringend dazu, sich bis in den Herbst hinein noch um einen Ausbildungsplatz zu bemühen. Er versichert: „Unsere Berufsberater arbeiten auch während der Sommerferien weiter.“

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