Romano Schmid brachte Werder mit seinem Treffer zum 1:0 auf die Siegerstraße. Foto: nordphoto/gumzmedia
Pokal

Werder rettet sich ins Ziel

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Pflicht erfüllt, aber unnötig gezittert. Werder steht nach einem 2:1 in Cottbus in der zweiten Pokalrunde.

Klar in den Zweikämpfen, zielstrebig auf dem Weg nach vorne, aber etwas zu nachlässig bei der Verwertung von Torchancen. So präsentierte sich der SV Werder in der 1. Pokalrunde beim FC Energie Cottbus. Beim 2:1 (1:0)-Erfolg vor 20.078 Zuschauer im Stadion der Freundschaft verpassten die Schützlinge von Trainer Ole Werner dadurch eine frühzeitige Entscheidung und gerieten in den Schlussminuten noch in Gefahr.

Die Bremer begannen konzentriert, ließen den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen und versuchten immer wieder auf der rechten Seite Überzahlsituationen zu kreieren. Der Plan ging auf. Werder ließ Cottbus gar nicht zur Entfaltung kommen.

Ducksch an den Innenpfosten

Die erste Chance für Werder resultierte aus einem Freistoß, den Marvin Ducksch von der rechten Seite auf den Kopf von Neuzugang Amos Pieper zirkelte. Der Innenverteidiger setzte den Ball knapp über den Querbalken (7.).

Nur drei Minuten später kam Marvin Ducksch am Elfmeterpunkt nach schöner Kombination über die rechte Seite und Hereingabe von Mitchell Weiser zum Abschluss. Seine Direktabnahme knallte jedoch an den Innenpfosten.

Schmid eiskalt zum 1:0

Werder hätte früh die Weichen auf Sieg stellen können. So dauerte es bis zur 43. Minute, bis der Anhang der Grün-Weißen jubeln durfte. Milos Veljkovic spielte von der Mittellinie steil auf Niclas Füllkrug, der sich ins Mittelfeld abgesetzt hatte. Der Torjäger legte in den Lauf von Romano Schmid und der Österreicher verwandelte eiskalt zum 1:0.

Zuvor hatten bereits Weiser (22.) und Füllkrug (26./28.) gute Gelegenheiten ausgelassen. Auf der Gegegenseite gab es nur einen Abschluss. Beim Kopfball bestand jedoch die größte Gefahr darin, dass sich die Bremer beim Klärungsversuch gegenseitig behindern (39.).

Ducksch trifft erneut den Pfosten

Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Gastgeber ihre Offensivbemühungen und setzten durch einen Fernschuss von Borgmann (49.) das erste Ausrufezeichen. Jiri Pavlenka war allerdings im bedrohten Eck und hätte den Ball wohl abwehren können, wenn er aufs Tor gekommen wäre.

Im Gegenzug zeigte Werder herrliches Direktspiel. Füllkrug flankte auf den freistehenden Ducksch, der jedoch zum zweiten Mal am Montagabend den Innenpfosten des Cottbusser Tores traf.

Werder verliert den Faden

Danach verlor Werder in der Offensive etwas die Geduld und damit den Faden. Statt die Angriffe geduldig zu Ende zu spielen, führten einige überhastete Aktionen zu Ballverlusten.

Doch genau in der Phase, als die Partie hektisch zu werden drohte und Cottbus Morgenluft witterte, trat Werder erfolgreich auf die Euphorie-Bremse. Nach Balleroberung im Mittelfeld wurde Ducksch auf der linken Seite in Szene gesetzt, flanke in die Mitte, wo Weiser im Rücken der Verteidiger heranspritzte und den Ball zum 2:0 ins Tor drückte (74.). Kurz darauf traf Niklas Füllkrug, stand dabei nach Auffassung des Schiedsrichtergespanns aber im Abseits.

Friedl-Fehler weckt Cottbus

Wer nun gedacht hatte, damit sei der Drops gelutscht, sah sich getäuscht. Neu-Kapitän Marco Friedl vertändelte im eigenen Strafraum den Ball. Der kurz zuvor eingewechselte Energie-Neuzugang Tim Heike zog aus spitzem Winkel ab und hatte Glück. Über die Fußspitze von Pavlenka knallte der Ball an den Innenpfosten und von dort zum 1:2 ins Tor (79.).

Marvin Ducksch hätte die Partie drei Minuten später entscheiden können, scheiterte jedoch erneut freistehend. Dieses Mal allerdings nicht am Pfosten, sondern an Energie-Keeper Sebald.

Dann wurde es endgültig zur Zitterpartie. Cottbus warf alles nach vorne und schoss bei jeder Gelegenheit aufs Tor. Werder zog sich weit zurück und war nicht in der Lage, gegen den Regionalligisten einen Konter zu Ende zu spielen. Mit Glück und Geschick brachte Werder den Sieg über die Zeit.

Werder: Pavlenka – Pieper, Veljkovic, Friedl – Weiser, Schmid (90. Rapp) , Groß, Bittencourt (70. Stage), Buchanan (77. Jung) – Ducksch (90. Burke), Füllkrug

20.078 Zuschauer

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