Der Chor Kontrapunkte probt wieder regelmäßig. Gerade der Beginn der Corona-Pandemie war für die Gemeinschaft eine Herausforderung. Foto: Roskamp
Chor und Corona

„Das Singen ist die Seele“

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Der Chor Kontrapunkte hat eine Zerreißprobe hinter sich.

Es gibt Sparten und Veranstaltungen, die sind besonders hart von der allgegenwärtigen Krankheit betroffen, die seit über zwei Jahren weltweit grassiert. Hierzu zählen auch Chöre. Immer wieder, besonders in der Anfangszeit von Corona, war von sogenannten Superspreader-Events bei Gesangsveranstaltungen zu hören. Der Begriff „Aerosole“ war plötzlich in aller Munde. Auch der hiesige A-Capella Chor Kontrapunkte hatte mit harten Zeiten zu kämpfen, aktuell geht es der Gemeinschaft wieder besser, doch nach wie vor läuft die Suche nach zusätzlicher gesanglicher Unterstützung.

Heike Littmann ist bei Kontrapunkte aktiv. Sie singt, macht die Kasse und kümmert sich ein wenig um die Öffentlichkeitsarbeit. Sie bestätigt, dass gerade die Anfangszeit eine Zerreißprobe für den Chor war. „Es sind Leute abgesprungen und die Annäherungsangst ist allgemein gestiegen“, sagt sie. Heute sind alle, die im Chor aktiv sind, mehrfach geimpft, die Mitglieder testen sich regelmäßig. Besonders die Zeit des ersten Lockdowns sei für den Chor schwierig gewesen, bestätigt Littmann. Dass er seine Anfänge vor ziemlich genau vor 150 Jahren fand – die erste Satzung datiert vom 16. September 1872 – habe allerdings auch die Motivation gesteigert, die Gemeinschaft zu erhalten. Tradition will schließlich gewahrt bleiben.

Pingelig beim Thema Sicherheit

„Wir sind pingelig und hatten durch unsere gemeinsamen Proben noch keinen Corona-Fall“, bestätigt auch Birgit Makow, die Vorsitzende des Chors. Früher habe man auch häufiger gemeinsame Wochenenden zum intensiven Proben in Bad Bederkesa veranstaltet, dies habe aufgrund der Pandemie jedoch nicht mehr stattfinden können.

Wenn man sich mit Littmann an einem Donnerstagabend unterhält, kann es schon mal sein, dass aus dem nächsten Raum Gesang ertönt. Proben finden donnerstags ab 19.45 Uhr im Gymnasium an der Loger Straße 7 statt. „Das Singen ist die Seele“, teilt Littmann ihre Überzeugung und stimmt hin und wieder leise in den Gesang mit ein.

Proben sind natürlich auch bei Kontrapunkte kein reiner Selbstzweck. Vielmehr arbeite man, so Littmann, auf zwei jährliche Konzerte hin. Das Sommerkonzert im Rathaus und das Weihnachtskonzert in der Kirche Sankt Marien, welches in diesem Jahr tatsächlich wieder stattfinden soll, so die Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht.

Der Chor Kontrapunkte ist aktuell auf der Jagd nach Sängern. Die Erfahrung und das Alter spielen dabei keine besondere Rolle, gerade in den Stimmlagen Tenor und Bass ist Not am Mann. Weitere Infos unter chor-kontrapunkte.de.

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