Wer mit Kerzenheizen möchte, setzt sich einer hohen Brandgefahr aus. Foto:Pixabay
Gaspreise

Große Nachfrage nach Kerzen

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Die Feuerwehr warnt vor ungewöhnlichen Heizmethoden in der Wohnung.

Viele Bremer wollen aufgrund der stark steigenden Energiekosten offenbar Kerzen nutzen, damit sie in ihrer Wohnung nicht frieren und abends nicht im Dunkeln sitzen müssen. Die Drogeriekette Rossmann registriert jedenfalls einen wachsenden Absatz an Kerzen. „Im Vergleich zum bereits sehr guten Vorjahr zeichnet sich in diesem Sortimentsbereich aktuell eine nochmals erhöhte Nachfrage ab“, sagt Rossmann-Sprecherin Vivian Iser. Auch beim Baumarkt Hornbach ist die Nachfrage nach Kerzen höher als in den Vorjahren. Hornbach-Konkurrent Bauhaus stellt bundesweit einen erhöhten Verkauf von Teelichtern und Tontöpfen fest.

„Die Sorge der Menschen, in einer kalten und dunklen Wohnung zu sitzen, ist sehr groß“, sagt Inse Ewen von der Verbraucherzentrale Bremen. Darum träfen viele Haushalte Vorkehrungen. „Der Run auf Heizlüfter und Co. ebbt etwas ab, vor allem aber auch weil sie nicht mehr überall erhältlich sind. Vielleicht aber auch, weil die Verbraucherzentralen immer wieder auf den hohen Stromverbrauch hingewiesen haben.“

Kerzen wärmen keinen Raum

Da scheine es kostengünstiger zu sein, einfach Kerzen zum Heizen zu verwenden. „Die Tontopf-Öfen, die fertig oder selbst gebastelt, eingesetzt werden, können die Hände wärmen. Einen ganzen Raum von beispielsweise 15 Quadratmeter zu beheizen, klappt aber leider nicht“, sagt Ewen. Durch das Verbrennen können zudem Schadstoffe entstehen.

Alternative Heizmethoden bereiten auch der Feuerwehr Kopfschmerzen. „Von Kerzen und Tonöfen mit Teelichtern geht zwar weniger die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung aus, dafür sind die Mengen zu klein, jedoch besteht eine erhöhte Brandgefahr“, warnt Michael Richartz, Sprecher der Feuerwehr Bremen. Er rate, so wie es auch an Weihnachten gemacht werden sollte, auf sicheres Aufstellen der Kerzen und genügend Abstand zu achten, damit die Flammen nicht überspringen. „Die Heizperiode startet erst. Wir müssen die Situation kritisch beobachten“, betont Richartz. „Nicht, dass Leute auf noch gefährlichere Ideen kommen und sich einen Grill in die Wohnung stellen, um so zu heizen. Da kann man sich am Kohlenstoffmonoxid vergiften, was tödlich enden kann.“

Nur Wohlfühlfaktor

„Wenn auch Kerzen oder Teelichter unterm Tontopf nicht zu einer hohen Raumtemperatur führen können, tragen sie zum Wohlfühlfaktor bei. Einem gemütlichen Abendessen bei Kerzenschein steht nichts entgegen“, findet Ewen. Nur die gewünschte Raumtemperatur von 20 Grad könnten sie nicht herstellen.

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