Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp will die Personalversorgung in Kitas verbessern. Foto: Schlie Erste Nachhilfe-Aktionen wie „Mathe sicher können“ bietet Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp schon an. Foto: Schlie
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Wann kommt die Maus?

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Woran viele Kinder in der Grundschule scheitern

Mit ihrem Hamburger Kollegen Ties Rabe dürfte Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp in den nächsten Wochen und Monaten noch häufiger telefonieren. Denn der Hamburger Sozialdemokrat hat schon geschafft, was die Bremerin Sozialdemokratin anstrebt: Dass die Kinder besser lernen.

Auch im jüngsten IQB-Bildungstrend liegt Bremen unter allen Bundesländern auf dem letzten Platz. Alle fünf Jahre untersucht das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) im Auftrag der Kultusminister das Wissen der Viertklässler in Deutsch und Mathematik.

Allerdings berücksichtigte das IQB jetzt erstmals die soziale Lage der Kinder, also etwa die Berufe der Eltern und deren Herkunft, ferner wie viele Bücher zu Hause stehen und ob dort Deutsch gesprochen wird. „In Bremen“, sagt Aulepp, „gibt es eine Häufung der Risikolagen.“

Tatsächlich schneidet Bremen unter Einbeziehung dieser Angaben etwas besser ab. Allerdings erklären sie nur, warum Bremer Kinder im Schnitt schlechter lernen, aber klüger werden sie dadurch nicht.

Fast 36 Prozent der Bremer Kinder erreichen gegen Ende des vierten Schuljahres nicht den Mindeststandard in Mathematik, können Aufgaben wie diese nicht lösen: „Tina und Esther sammeln Fußball-Bilder. Zusammen haben sie 25 Bilder. Tina hat 7 Bilder mehr als Esther. Wie viele Bilder hat Esther? 7, 9, 16 oder 18?“

Ähnlich düster sieht es in der Rechtschreibung aus. So sollten die Kinder etwa diese Wörter nach dem Alphabet ordnen: Mond, Meter, Milch und Maus. 42 Prozent schaffen in Deutsch nicht den Mindeststandard.

Auch die Hamburger Grundschüler waren früher nicht viel besser. 2011 etwa landeten sie auf Platz 14. Inzwischen hat sich Hamburg auf den sechsten Rang hochgearbeitet. Schon Rabes Vorgänger hatten damit begonnen, die Kinder stärker zu fördern. Wer zum Beispiel Probleme mit der Sprache aufweist, muss die Vorschule besuchen.

„Der Bildungserfolg hängt maßgeblich von der Sprachkompetenz ab“, weiß Aulepp. Sie plant zwar keine Vorschulen, aber auch in Bremen sollen Kinder mit Sprachproblemen vor der ersten Klasse eine Kita besuchen. Ein Pflicht-Kitajahr für alle Vierjährigen lehnt die Senatorin aber ab.

Ihr Ziel lautet: „Wir brauchen für alle Kinder ein Angebot.“ Und die Schulen müssten mehr Unterricht anbieten, benötigten mehr Personal. In Hamburg sind fast 99 Prozent aller Schulen Ganztagsschulen, in Bremen nur knapp 59 Prozent. Aber auch das rät Rabe: Verbesserung im Bildungswesen brauchen Zeit.

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