Ist da, wo das Getümmel am größten ist und man einen Mittelstürmer erwartet: Niclas Füllkrug schonte sich auch gegen Hoffenheim nicht, lieferte eine Vorlage und den Siegtreffer. Foto: Nordphoto
Eigentlich sind die Fans in Bremen ja schon überglücklich, dass es seit dem Wiederaufstieg in die 1. Liga so unglaublich gut läuft. Vor allem auf fremden Plätzen sind die Grün-Weißen eine echte Macht und schossen sich am Freitagabend durch den 2:1-Auswärtserfolg beim vorherigen Tabellenfünften Hoffenheim sogar zwischenzeitlich auf Rang 4 der Tabelle.
Grün-weiße Extra-Begeisterung
Wer vom Europapokal in der kommenden Saison träumt, der braucht die anstehende Weltmeisterschaft in Katar ja nicht auszuklammern. Natürlich würden die allermeisten Werder-Fans sowieso der deutschen Mannschaft die Daumen drücken. Aber wenn dann auch noch einer der eigenen Lieblinge mit auf den WM-Zug aufspringen sollte, dann würde an der Weser noch zusätzliche Begeisterung entfacht.
Acht Tore nach neun Spieltagen
Und was bis vor wenigen Wochen eigentlich niemand für möglich hielt: Werder hat plötzlich einen ernst zu nehmenden Kandidaten: Niclas Füllkrug hat sich durch seine bereits acht Treffer an neun Spieltagen nicht nur an die Spitze der Torschützenliste geschossen, sondern ist zunehmend auch zum Lieblingsthema vieler Berichterstatter und prominenter TV-Experten avanciert.
Bundestrainer hat ihn auf dem Radar
Füllkrugs Siegtreffer am Freitag in der 87. Minute der Partie gegen Hoffenheim per Elfmeter (Mitchell Weiser war gefoult worden) war erneut Wasser auf die Mühlen der Füllkrug-Befürworter.
Auf der Tribüne in Sinsheim saß dabei ein Mann, von dem man bislang noch nicht genau wusste, ob er den 29 Jahre alten Bremer Mittelstürmer ernsthaft auf dem Radar hat: Bundestrainer Hansi Flick.
Fast 15.000 stimmen ab
Jedenfalls super für „Fülle“, dass er auch beim Live-Vorspielen einen sehr guten Tag erwischte. Und wenn Flick am Samstagnachmittag auch noch einen Blick auf die Homepage von TV-Sender Sky geworfen haben sollte, dann wurde er erneut vom aktuell besten deutschen Knipser eingeholt. Fast 15.000 Fans stimmten in einer Online-Umfrage ab zu: Sollte Niclas Füllkrug mit zur WM nach Katar? Fast 90 Prozent waren dafür und sorgen so für noch mehr Druck auf den Bundestrainer, der nicht mehr an dem Thema vorbeikommt.
„Er hat ein Element, das wir nicht haben“
Und so kommt nun seit Samstagabend tatsächlich Bewegung in die Sache: „Was Füllkrug macht, hat Hand und Fuß“, attestierte Flick vor dem Abendspiel Borussia Dortmund gegen FC Bayern am Sky-Mikrofon. Als Lothar Matthäus nachhakte, wurde Flick noch konkreter: Ja, Füllkrug sei ein Kandidat und habe ein Element, „das wir in der Mannschaft nicht haben“, so der Bundestrainer.
Erweitertes Aufgebot umfasst 55 Spieler
Wie nah Füllkrug jetzt wirklich dran ist, an einem Ticket für Katar, ist jedoch nach wie vor schwer einzuschätzen, selbst wenn er nun in den erweiterten deutschen Kader rutschen sollte. Denn: Die FIFA hatte das mögliche Aufgebot von 35 auf 55 Spieler erhöht und erst am 13. November muss der endgültige Kader für das Turnier (ab dem 20. November) mit 26 Spielern stehen.
Die WM scheint jedenfalls ganz nah aus Grün-Weißer Sicht. Im Moment sicher auch konkreter, als die Träume vom Europapokal.
