Gemeinsam unterwegs für die Gesundheit (v. l.): Sarah Stellamanns, Tina Gellner, Gerda Hirschfeld, Franz und Claudia Winzinger sowie Bea Brüsehoff.
Gesundheit

Bewegung und Austausch

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Projekt „3.000 Schritte für die Gesundheit“ lädt ältere Menschen zum Spaziergang ein

Natur genießen, soziale Kontakte knüpfen und etwas Gutes für die Gesundheit tun: All das verbindet das Projekt „3.000 Schritte für die Gesundheit“ vom Niedersächsischen Turner-Bund (NTB). Das kostenlose Bewegungsangebot richtet sich speziell an ältere Menschen, die gemeinsam mit ehrenamtlichen ausgebildeten Begleitern regelmäßig einen rund 3.000 Schritte langen, barrierefreien Spaziergang unternehmen. Am 1. Juli 2021 ging das Projekt auch in Delmenhorst an den Start – damals mit 17 Teilnehmern. Mittlerweile sind es weniger.

Je mehr Teilnehmer, desto besser

Umso mehr hoffen die Kooperationspartner vom Nachbarschaftsbüro Düsternort, Delmenhorster Turnverein (DTV) und Seniorenresidenz Delmenhorst, dass sie künftig wieder zahlreiche „Mitläufer“ mit auf den Weg in die Graftanlagen nehmen können. „Es ist ein tolles Angebot für ältere Menschen, die vielleicht nicht mehr in die Turnhalle kommen können oder denen Turngruppen zu viel geworden sind. Wir möchten sie dort abholen, wo sie sind“, sagt Tina Gellner vom DTV.

Ablauf

Jeden Donnerstag geht es um 10 Uhr los vom Nachbarschaftsbüro an der Elbinger Straße 8, aber auch von der Seniorenresidenz, Düsternortstraße 2, wenn von dort Bewohner mitlaufen. Beide Gruppen treffen sich schließlich an der Cramerstraße, von wo sie weiter in die „grüne Lunge“ von Delmenhorst, die Graftanlagen, ziehen.

Damit nicht nur der Körper, sondern auch der Geist gefördert wird, spielen die Teilnehmer unterwegs verschiedene Denkspiele. Entlang der anderthalb bis zwei Kilometer langen Route gibt es zudem viele Gelegenheiten zum Sitzen, wenn es mal nötig wird. Dabei kann die Strecke auch variabel gestaltet werden.

Spazieren und Spielen gegen Demenz

Die Kombination aus Bewegung und Denkspielen kann laut Gellner Krankheiten wie Demenz vorbeugen, zudem können sich die älteren Menschen sozial austauschen. Begleitet wird der Spaziergang im Wechsel immer von drei sogenannten Bewegungsbegleitern.

Bea Brüsehoff und Sarah Stellamanns (Nachbarschaftsbüro) sind ebenso dabei wie ein Vertreter der Seniorenresidenz – und künftig auch Franz und Claudia Winzinger. Das Ehepaar lässt sich in 16 Unterrichtsstunden zu Bewegungsbegleitern ausbilden, um in diesem Monat noch das Team zu ergänzen. Sie lernen etwa, wie man ein Programm zum Spaziergang gestaltet und wie mit den betagten Menschen, die eventuell auch Einschränkungen haben, rücksichtsvoll umzugehen ist. „Ich habe Erfahrungen, ich hatte eine pflegebedürftige Mutter. Aus dem Heim habe ich viele Ideen mitgenommen, was man mit den älteren Menschen tun kann“, sagt Claudia Winzinger.

Zusammen weniger allein

Eine, die sich fast von Beginn an mit auf den Weg macht, ist Gerda Hirschfeld. Die 86-Jährige nimmt gern mit ihrer Nachbarin zusammen an dem Angebot teil. „Das Reden dabei ist schon wichtig. Man kann auch mal über seinen Kummer sprechen“, erzählt sie. Die Bewegung zusammen mit dem sozialen Aspekt tue ihr sehr gut. Auch ihr Hund ist gern mit dabei. Mit dem ist sie ohnehin mehrmals am Tag unterwegs – das hält ebenfalls fit. Und für die genaue Schrittzahl ist der Schrittzähler auf dem Smartphone immer in der Tasche.

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