Die Stadt Delmenhorst plant drei Millionen Euro zu investieren, um das alte Josef-Hospital Delmenhorst in eine Notunterkunft umzufunktionieren. Hauptpunkte der Sanierung sind Sanitäranlagen und Heizung. Foto: Konczak
Flüchtlingswelle

1.000 neue Flüchtlinge bis März

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Das alte Josef-Hospital Delmenhorst und der Reinersweg werden zu Sammelunterkünften

Die Ende September angekündigte Flüchtlingswelle nimmt an Intensität zu. Seit Freitag stehen die offiziellen Zahlen fest: Bis Ende März 2023 wird die Stadt Delmenhorst mehr als 1.000 geflüchtete Menschen aufnehmen. „Jede Woche erreichen uns ungefähr 37 Flüchtlinge, davon 25 Ukrainer und zwölf Drittstaatler. Die Zahl variiert zwar, aber damit müssen wir rechnen“, erzählt Hero Mennebäck, Fachbereichsleiter für Jugend, Soziales und Gesundheit.

Drei Sammelunterkünfte werden schon genutzt

Zurzeit gibt es nur die bekannten Sammelunterkünfte: Stubbenweg (Kapazität: 120), Breslauer Straße (30), Schwesternheim (20) und die dezentralen Unterkünfte (50). Diese sind nicht ausreichend für den Andrang an Schutzsuchenden. Bis Mitte Dezember wären sie ausgelastet. Jetzt müssen kurzfristig und schnell neue Unterkünfte gesucht werden.

Reinersweg 36 soll umfunktioniert werden

Standort des Deutschen Roten Kreuzes am Reinersweg 36

Zum einen kann das Stadionheim (50) genutzt werden. Die dafür notwendige Infrastruktur ist bereits vorhanden und die Arbeiterwohlfahrt würde sich um die Betreuung kümmern. Zum anderen liegt ein Angebot vom Deutschen Roten Kreuz vor, das seine Liegenschaft am Reinersweg zum Teil zur Verfügung stellen kann. Die Fahrzeughalle (240) und die darüber liegenden Verwaltungsbüros (zirka 55) könnten als Sammelunterkunft genutzt werden. Hier könnte das Deutsche Rote Kreuz die Betreuung übernehmen. Damit würde die Stadt bis Ende Februar die Unterbringung sichern können.

Das alte Josef-Hospital ist eine Option

Als nächste Möglichkeit sieht die Stadt Delmenhorst das alte Josef-Hospital, welches seit dem Brand 2016 leer steht. Bevor das Krankenhaus allerdings genutzt werden kann, muss es saniert werden. „Uns ist bewusst, dass das ein erheblicher Aufwand ist. Allerdings verfügt das Gebäude über genug Räume, inklusive Sanitäranlagen und Küchen in jedem Stockwerk“, begründet Olaf Meyer-Helfers vom Gebäudemanagement.

„Bei dem Hospital handelt es sich um eine Notunterbringung. Das Gebäude soll nicht schön aussehen, es soll seinen Zweck erfüllen“, ergänzt Oberbürgermeisterin Petra Gerlach. Dennoch will die Stadt für das Krankenhaus allein drei Millionen Euro in die Hand nehmen. Die laufenden Kosten sind insgesamt mit rund 3,65 Millionen Euro zusätzlich kalkuliert worden. „Wir hoffen darauf, dass wir einen Großteil von Land und Bund refinanziert bekommen“, begründet Gerlach.

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