Der Krankenpfleger Adil (Alessi Biondi) unterstützt Antonia (Leonie Dähnhardt) dabei, nicht den Lebensmut zu verlieren. Foto: Konczak
Kultur

„Ein Generationenstück“

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NTD feiert mit „Leven passert - laat us leven“ am 3. Dezember Premiere

So langsam werden die Akteure der „Theoter School“ vom Niederdeutschen Theater Delmenhorst (NTD) nun doch nervös. Die Premiere von „Leven passert – laat us leven“ steht am Sonnabend, 3. Dezember, 20 Uhr auf dem Programm im Theater „Kleines Haus“ an der Max-Planck-Straße.

Martina Brünjes wurde ausgezeichnet

Bereits 2019 schrieb Martina Brünjes das Stück; 2020 sollte es Premiere feiern. Die Coronapandemie machte dem Ensemble jedoch einen Strich durch die Rechnung. „Als mein Mann mich dazu ermunterte, meine Arbeit beim Konrad-Hansen-Wettbewerb einzureichen, holte ich den Stoff wieder hervor, arbeitete ihn um, kürzte und straffte“, berichtet Brünjes. Der Aufwand hat sich gelohnt. Sie wurde mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Darüber hinaus hat der Berliner Karl Mahnke Theaterverlag das Stück in seinen Bestand aufgenommen. „Keine Selbstverständlichkeit“, betont der NTD-Bühnenleiter, Dirk Wieting.

Schauspieler jeden Alters sind vertreten

Auf die Theaterbühne kommt nun ebenfalls die überarbeitete Fassung. 25 Schauspielerinnen und Schauspieler gibt es, von denen Nele Busch mit neun Jahren die jüngste ist und Anita Reblin und Claus Deters mit über 60 Jahren die ältesten Akteure sind. Bis auf die beiden „Senioren“, gehören alle Beteiligten vor und hinter der Bühne der Theoterschool an. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss der beiden NTD-Nachwuchsgruppierungen – den „Jungs und Deerns“, für Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren und den „Junge Lüüd“, deren Mitglieder 18 bis 25 Jahre alt sind und über mehr Theatererfahrung verfügen.

So wie zum Beispiel Leonie Dähnhardt. Ihre Leidenschaft für die Bühne wurde bereits mit neun Jahren geweckt: „Meine Mutter hatte in der Zeitung gelesen, dass der NTD eine Gruppe für junge Schauspieler ins Leben rufen will“, berichtet sie. Fehlende Plattdeutschkenntnisse seien kein Problem gewesen. „Es ist erstaunlich wie schnell junge Menschen die Sprache lernen“, lobt Wieting. Till Dobe gehört der NTD-Familie ebenfalls viele Jahre an. Im Stück „Leven passert – laat us leven“ schlüpft er in zwei sehr unterschiedliche Rollen.

Ein Stück Lebensmut

Zum Inhalt: Antonia (Leonie Dähnhardt) erlebt die schlimmste Stunde ihres Lebens kurz vor Beginn des Stückes. Sie hat ihre Eltern bei einem Autounfall verleben. Selbst schwer verletzt, kämpft sie sich mit Hilfe von Freunden und ihrer Schwester ins Leben zurück. Zuhause fällt Antonia ein Tagebuch ihrer Vorfahren in die Hände. Beim Lesen wird ihr vor Augen geführt, dass sie in ihrer Situation nicht allein ist.

„Das Stück ist ein Schauspiel für die ganze Familie. Es enthält humorvolle aber auch ernste Elemente“, sagt die Regisseurin. Sie hofft, dass mehrere Generationen einer Familie zusammen ins Theater kommen und im Anschluss über das Gesehene sprechen.

Weitere Aufführungen sind am 4. Dezember, um 15.30 Uhr sowie am 16. und 17. Dezember, jeweils um 20 Uhr. Je verkaufter Karte geht 1 Euro an den Verein „Stars for Kids“. Info und Kartenverkauf über die Konzert- und Theaterdirektion Delmenhorst. Mehr online unter ntd-del.de sowie konzert-theaterdirektion.de/programm.php.

NTD trauert um Magda Werner

[Das letzte Mal stand Magda Werner 2009 als Anna in „Anna, dat Goldstück“ auf der Theaterbühne. Sie verstarb am vorletzten Freitag im Alter von 80 Jahren. Foto: NTD]

Das Niederdeutsche Theater Delmenhorst trauert um Magda Werner. Sie verstarb am Freitag vorletzter Woche, den 5. November, im Alter von 80 Jahren. „Sie war eine sehr gute Charakterdarstellerin und unsere Zuschauer haben sich immer gefreut, wenn sie auf der Bühne stand“, erinnert sich der ehemalige Bühnenleiter Hans Rosenboom. 1964 hatte sie ihr Theaterdebüt in „Cowboys, Quiddjes un Matrosen“. 1968 spielte sie in „Königin von Honululu“ an der Seite ihrer Brüder, Dieter und Heino Brackhahn. Unvergessen ist ein Auftritt von Magda Werner aus dem Jahr 2007 in „Poppe stiggt ut“, als sie Dudelsackspielend auf die Bühne kam. Ihren letzten Auftritt hatte sie 2009 als Anna in „Anna, dat Goldstück“. „Wir verlieren mit Magda Werner nicht nur eine sehr gute Schauspielerin, sondern auch eine liebe Bühnenkollegin“, so Bühnenleiter Dirk Wieting.

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