In Ganderkesee fand die zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Rathaus statt. Foto: Gemeinde Ganderkesee/Hauke Gruhn In Ganderkesee fand die zentrale Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Rathaus statt. Foto: Gemeinde Ganderkesee/Hauke Gruhn
Volkstrauertag

„Nie wieder Krieg. Nie wieder Diktatur“

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Warum bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag der Blick in der Gegenwart blieb, lesen Sie hier

Bei der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag in der Gemeinde Ganderkesee hob Bürgermeister Ralf Wessel in seiner Begrüßung hervor, dass sich in diesem Jahr die Blicke anders als gewohnt nicht 80, 90 oder 100 Jahre in die Vergangenheit richten würden, sondern stattdessen rund 1.000 Kilometer gen Osten, in die Ukraine gehen.

„Nie wieder Krieg“ müsse auch bedeuten „Nie wieder Diktatur“, so Wessel. In einer freien demokratischen Gesellschaft seien brutale Angriffskriege wie der Russlands nicht vorstellbar. Der Bürgermeister berichtete im Ganderkeseer Rathaus auch von seinem Besuch in der polnischen Partnerstadt Pułtusk und den Begegnungen mit ukrainischen Geflüchteten dort. „Deren Berichte waren erschütternd.“

Bei der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Ganderkeseer Rathaus begrüßte Bürgermeister Ralf Wessel (rechts) als Redner, Werner Köhler, Leiter der regioVHS Ganderkesee-Hude. Foto: Gemeinde Ganderkesee/Hauke Gruhn

Bei der zentralen Gedenkfeier begrüßte Bürgermeister Ralf Wessel (rechts) als Redner, Werner Köhler, Leiter der regioVHS Ganderkesee-Hude. Foto: Gemeinde Ganderkesee/Hauke Gruhn

Als Hauptredner ersetzte Werner Köhler, Leiter der regioVHS Ganderkesee-Hude, kurzfristig den erkrankten Landrat Dr. Christian Pundt. „Ziel des Erinnerns ist es, dass wir den Frieden behalten und bewahren – und nur im Frieden können wir unbelastet und unbeschwert sein, nur im Frieden lässt es sich fröhlich feiern. Das geht schlecht oder gar nicht, wenn die Angst vor dem nächsten Raketenangriff oder der nächsten Maschinengewehrsalve auf unsere Schultern drückt und unsere Handlungsmöglichkeiten lähmt“, so Köhler.

„Nicht zur Kriegspartei werden“

Der Ukrainekrieg sei eine riesige Herausforderung für Deutschland – wirtschaftlich, politisch und humanitär. Liebgewordene Überzeugungen, gerade auch pazifistische Haltungen, würden durch ihn radikal infrage gestellt. „Die Ukraine braucht unsere Unterstützung“, mahnte Köhler. Daran gebe es keinen Zweifel. „Die Erinnerung an frühere Kriege, an ihre Schrecken, an die Verwüstungen von Land und Soldatenseelen, sollte uns aber auch heute dahingehend nachdenklich und vorsichtig machen, dass wir nicht Kriegspartei werden“, gab Köhler zu bedenken.

An der Kirche St. Cyprian und Cornelius wurde der Kriegstoten gedacht. Foto: Gemeinde Ganderkesee/Hauke Gruhn

An der Kirche St. Cyprian und Cornelius wurde der Kriegstoten gedacht. Foto: Gemeinde Ganderkesee/Hauke Gruhn

Im Anschluss an die Gedenkfeier im Rathaus wurden die Kränze am Ehrenmal an der Mühlenstraße abgelegt. An der Kirche St. Cyprian und Cornelius und an der Feuerwehr wurde ebenfalls der Kriegstoten gedacht. In vielen weiteren Bauerschaften fanden derweil weitere Gedenkveranstaltungen statt.

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