Seit über 20 Jahren pflegen Sven und Martina Borchart ihre häusliche Weihnachtstradition. Die Spenden kommen der Förderschule an der Karlstraße zugute. Foto: Konczak
Weihnachtshaus

Ein Leuchten auch in schweren Zeiten

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Familie Borchart schaltet ab ersten Advent, 27. November, wieder ihr Weihnachtshaus an.

Sieben Jahre lang haben die lebensgroßen Rehe auf dem Dachboden ihr Dasein gefristet. Nun dürfen sie, frisch hergerichtet, endlich die frische Winterluft schnuppern. Wenn das traditionelle Weihnachtshaus von Familie Borchart ab dem ersten Advent, 27. November, wieder die schönste Zeit des Jahres für die Delmenhorster noch schöner macht, dann tummeln sich auch die Rehe unter der imposanten Deko. Eine neue Eisenbahn ist ebenfalls unterwegs, die bis auf die Einfahrt fährt.
60.000 Lämpchen sind es insgesamt, die in diesem Jahr das Haus an der Brechtstraße zum Strahlen bringen. Die Borcharts trotzen der Energiekrise, haben komplett auf LED umgestellt. „Die Krise hat den Druck erhöht, aber auf Dauer rechnet es sich“, meint Martina Borchart. Mit wieviel Mehrkosten sie und Mann Sven in diesem Jahr rechnen müssen, das wissen sie noch nicht. Ihren Abschlag haben sie jedenfalls schonmal erhöht.

Glänzende Kinderaugen

Doch ganz gleich, was die Rechnung am Ende sagt, das Weihnachtshaus ist das alles wert. „Kein Licht, kein Reiten“, so die Hausherrin über die anhaltende Motivation. Denn jedes Jahr werden beim Weihnachtshaus Spenden zugunsten des therapeutischen Reitens der Förderschule an der Karlstraße gesammelt. In den vergangenen Jahren kamen bis zu 4.500 Euro in einer Saison zusammen. Und dann sind da natürlich die Besucher selbst. „Gerade jetzt in dieser schweren, dunklen Zeit machen wir das gerne wieder. Die Kinderaugen glänzen und leuchten“, erzählt Martina Borchart.
Am heutigen Sonntag wird die Beleuchtung erstmals in den Nachmittagsstunden eingeschaltet, je nach Dämmerung zwischen 15.30 und 16 Uhr. Bis Silvester sorgen die Lichter täglich von 16 bis 21 Uhr für festliche Stimmung. Einen Glühweinausschank wird es jedoch in diesem Jahr aufgrund der gestiegenen Energiepreise nicht geben. „Ein Glühweinpott verbraucht 3.000 Watt pro Stunde und davon haben wir fünf Stück. Außerdem möchten wir uns nicht den Debatten stellen, ob so etwas in diesen Zeiten sein muss“, erklärt Martina Borchart.
„Kommen und schauen“, lautet also die Devise. Und das möglichst ohne Auto, denn die Brechtstraße wird wegen des Weihnachtshauses die ganze Adventszeit bis Silvester gesperrt sein. Die Zufahrt ist nur für Anwohner frei. „Auch die Nachbarn freuen sich alle, dass wir das Haus wieder einschalten. Und ihnen soll natürlich auch Ruhe gegönnt werden“, sagt Borchart.

 

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