Kommt der Bus oder nicht? Im Landkreis Osterholz stellen sich diese Frage zahlreiche Menschen jeden Tag. Auch Schülerinnen und Schüler waren von den Busausfällen schon betroffen. Foto: Roskamp
Landkreis Osterholz

Nächster Halt: Ungewiss

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Im Landkreis fehlt es an Busfahrern. Auch die Schulbusse waren schon vom Personalmangel betroffen.

Seit Wochen fallen im Landkreis Osterholz Busverbindungen aus. Der Grund: Personalmangel und ein hoher Krankenstand unter den Fahrern. Die Situation wird sich in Zukunft wahrscheinlich nicht verbessern, denn in den kommenden zehn Jahren gehen viele Busfahrer in Rente. Bundesweit werden dann rund 70.000 fehlen, schätzen die Branchenverbände.

Personalsuche nur wenig erfolgreich

Der Weser-Ems Busverkehr (WEB) und der Omnibusbetrieb von Ahrentschildt (OVA), die den Busverkehr im Landkreis stellen, wollen zeitnah gegensteuern. Mit großangelegten Kampagnen gehen die beiden Unternehmen auf Personalsuche. Bisher allerdings eher erfolglos. Zu viele potenzielle Busfahrer seien von den Arbeitszeiten, der Bezahlung und der fordernden Tätigkeit abgeschreckt, sagt OVA-Geschäftsführer Thorsten Kayser. „Dabei ist der Job sehr erfüllend“, ermuntert er alle Bewerber.

Beruf ist zukunftssicher

Eigenverantwortliches und abwechslungsreiches Arbeiten würde auf die angehenden Busfahrer warten, sagt Maren Kückens, WEB-Marktmanagerin: „Dazu ist der Beruf überaus zukunftssicher.“ Schließlich würden die Angestellten die Verkehrswende mitgestalten. Und die Kosten für den Busführerschein übernehmen inzwischen viele Unternehmen.

4.500 Schüler mit TIM-Ticket

Ein zuverlässiger Fahrplan ist für den Landkreis auch deshalb überaus wichtig, weil rund 4.500 Schülerinnen und Schülern das TIM-Ticket erhalten, mit dem sie per Bus zur Schule fahren können. Genaue Zahlen dazu, wie viele dieser Kinder und Jugendliche tatsächlich täglich mit dem Bus unterwegs sind, gibt es allerdings nicht.

Schulbusausfall vor den Herbstferien

Nachdem vor den Herbstferien Schulbusse ausgefallen sind, setzen der Landkreis und die Busunternehmen alles daran, dass sich dieser Umstand nicht wiederholt. „Wir haben wöchentliche Konferenzen, um die Versorgung sicherzustellen“, sagt Dezernent Dominik Vinbruck.

Versorgung nur wegen Notfallplan möglich

Noch bis in den Dezember und wahrscheinlich auch darüber hinaus fahren die Busse im Notfallplan. Das heißt: Einige Verbindungen werden gestrichen, damit genügend Personal zu den Stoßzeiten zur Verfügung steht und die Zuverlässigkeit gesichert ist. „Das ist unsere Priorität“, sagt Landrat Bernd Lütjen. Sollten jedoch unerwartet mehrere Busfahrer ausfallen, könnte „auch mal ein Schulbus gestrichen werden“, so Thorsten Kayser. Deshalb sollten die Verkehrsmeldungen unter vbn.de regelmäßig eingesehen werden.

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