Isegrim ist schon seit längerer Zeit zurück im Landkreis. Ein Rudel hat sich nun von Garlstedt nach Schwanewede verzogen. Foto: Till Rahm
Wildtiere

Wölfe im Landkreis

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Wolfsberater geben Tipps zum Verhalten beim Zusammentreffen mit den Tieren

Zu einer Informationsveranstaltung über Wölfe luden der Landkreis und die Gemeinde Schwanewede ein. Grund hierfür waren die zunehmenden Wolfssichtungen in der Gemeinde. Auf dem Podium informierten Ingrid Wiesel vom Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), die Osterholzer Wolfsberater Heiko Ehing und Michael Ohlhoff, die Schwaneweder Bürgermeisterin Christina Jantz-Hermann und vom Landkreis Osterholz Ole Vollmerding (Planungs- und Naturschutzamt) sowie Dezernent Dominik Vinbruck.

Wölfe dürfen nicht gejagt werden, weil sie unter die Artenschutzvorschriften des Bundesnaturschutzgesetzes fallen, machten die Vertreter der Verwaltung deutlich. Im Landkreis Osterholz, insbesondere in der Gemarkung Schwanewede, häuften sich Wolfssichtungen. Das niedersächsische Umweltministerium beauftragte die Landesjägerschaft Niedersachsen mit dem Wolfsmonitoring. Das bedeutet, dass sämtliche Wolfsbewegungen und Begegnungen dokumentiert und wissenschaftlich vom Wolfsbüro in Hannover erfasst werden. Ehrenamtliche Wolfsberater wurden eingesetzt, im Landkreis Osterholz übernahm Heiko Ehing die Aufgabe.

Was kann ich tun, wenn ich einem Wolf begegne? Wie verhalte ich mich? Wie kann ich mich wehren? Diese und viele weitere Fragen richteten besorgte Einwohner aus der Gemeinde an die Wolfsberater und an Wiesel. Die Expertin aus Hannover informierte die Anwesenden zunächst über Bewegungen der 44 Rudel und fünf Einzeltiere in Niedersachsen. Eine starke Dynamik der Tiere hatte sie ermittelt. Ein Garlstedter Rudel habe sich nach Schwanewede verzogen ergab das einjährige Monitoring. Die Berührungspunkte mit dem Isegrim wurden stärker in der Gemeinde, berichtete auch die Bürgermeisterin.

Langsam zurückziehen

Wiesel erklärte, dass insbesondere Jungtiere neugierig seien und nicht gerade scheu. Sie empfahl, sich beim Sichten eines Wolfes langsam zurückzuziehen. Falls sich das Tier weiter nähere, „machen Sie sich groß und lärmen und schreien sie laut und rennen Sie auf keinen Fall weg.“ Der Mensch sei keine Beute für den Wolf, fügte sie hinzu und Hunde sollten an der kurzen Leine geführt werden.

„Ich gehe nicht mehr gern mit dem Hund abends nach draußen“, berichtete eine Schwanewederin aus dem Randgebiet der Gemeinde. Ihre Pferde seien nachts unruhig und sie habe bereits einen Wolf gesichtet. Eine andere Frau beklagte, sie mag nicht mehr in den Wald zum Pilze sammeln oder spazieren gehen, aus Angst vor der Begegnung mit Wölfen.

Sichtungen melden

Wichtig sei es, so die Wolfsberater, alle Begegnungen und Sichtungen sofort zu melden, auch bei Verdacht. Über sechs Kameras in besonderen Bereichen würden Bewegungen der Tiere kon­trolliert.

Vinbruck und sein Kollege Vollmerding nahmen alle Schilderungen und Sorgen der Einwohner zur Kenntnis. Das Management mit dem Wolf werde in der Verwaltung bearbeitet, kündigte Vinbruck an, insbesondere in Bezug auf den eingeschränkten Freizeitbereich der Menschen in Schwanewede.

Die Wolfsberater des Landkreises sind unter E-Mail heiko.ehing@nfa-harsefeld.niedersachsen.de oder ohlly@cow-horses.de erreichbar.

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