In der Kreisstadt wird jedes Jahr am 9. November den Opfern am jüdischen Mahnmal gedacht. Die Aufnahme zeigt das Gedenken im vergangenen Jahr. Foto: Johannsen
Reichspogromnacht

Zeichen gegen Antisemitismus

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In Osterholz-Scharmbeck, Worpswede und Ritterhude finden zum 9. November Gedenkfeiern statt.

Die Reichspogromnacht jährt sich am kommenden Mittwoch zum 84. Mal. Nationalsozialistische Schlägertrupps hatten am 9. November 1938 deutschlandweit jüdische Geschäfte überfallen, Synagogen in Brand gesetzt und Jüdinnen und Juden misshandelt, verschleppt und ermordet. Den Opfern wird auch dieses Jahr mit unterschiedlichen Aktionen im Landkreis gedacht.

Lichterkette bis zum Marktplatz

In Osterholz-Scharmbeck wird um 18 Uhr am jüdischen Mahnmal in der Bahnhofstraße eine Gedenkfeier abgehalten. Danach rufen die Organisatoren – St. Willehadi Kirchengemeinde, Initiative Stolpersteine, DGB, Jusos und SPD Osterholz-Scharmbeck – zu einer „Lichterkette für Menschlichkeit“ auf. Sie startet am Mahnmal und endet in einem Kreis auf dem Marktplatz. Dazu sollten sich die Teilnehmenden selbst Kerzen und Lichter mitbringen. In der Willehadi-Kirche findet im Anschluss an die Lichterkette um 19 Uhr die musikalische Andacht „Mittendrin“ unter dem Oberthema „Jüdische Komponisten und ihre Zeitgenossen“ statt. Eine Verlegung von Stolpersteinen zum Gedenken an die Familie Heidemann findet bereits um 11 Uhr in der Findorffstraße 8 statt.

Worpswede: Lesung im Rathaus

Unter dem Titel „Erinnerung – Gedenken – Mahnung“ steht eine Aktion um 18 Uhr auf dem Rosa-Abraham-Platz in der Hembergstraße in Worpswede. Nach dem Gedenken für die Opfer des Pogroms findet eine Lesung aus dem Roman „Der Reisende“ im Worpsweder Rathaus statt. Das Buch beschreibt die Odyssee eines jüdischen Berliner Kaufmanns nach dem Novemberpogrom. Es liest Ulrich Alexander Boschwitz in Kooperation mit dem Literarischen Quartier Bremen. Für die Organisation „AMCHA“ werden Spenden gesammelt. Sie steht laut Organisatoren Überlebenden der Shoa sowie deren nachfolgendenden Generationen bei der Bewältigung ihres Traumas zur Seite.

Andacht und Kranzniederlegung in Ritterhude

Die Stolpersteine in Ritterhude werden am 9. November besonders geschmückt und mit Biografien versehen, die über das Leben und die Schicksale der Getöteten informieren. Das Denkmal an der St.-Johannes Kirche wird zudem wieder verhüllt. Den Abschluss der Gedenkveranstaltungen bildet um 19 Uhr eine Andacht und eine Kranzniederlegung in der St. Johannes-Kirche in Ritterhude.

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