Der Beauftragte für den Katastrophenschutz des Landes Bremen rät dazu, sich Batterien für Taschenlampen zu besorgen. Foto: Harm
Katastrophenschutz

Wie sich Bremen auf einen Blackout vorbereitet

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Ein großflächiger Stromausfall gilt als unwahrscheinlich, Bremen bereitet sich dennoch vor.

Schwachhausen erlebte es im November, Huchting im Juni und Woltmershausen im Mai: Plötzlich fiel in vielen Haushalten der Strom aus. Allein 2020 musste bundesweit jeder Haushalt im Schnitt knapp 18 Minuten lang ohne Strom auskommen.

„Problematisch wird es, wenn der Strom länger als drei bis fünf Stunden in einem großem Bereich ausfällt“, sagt Karl-Heinz Knorr, Beauftragter für den Katastrophenschutz des Landes Bremen. Eine Aufgabe, die angesichts der Energiekrise wichtiger denn je ist.

Suche nach mechanischen Schreibmaschinen

Zwar hält das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe einen „großflächigen Stromausfall in Deutschland für äußerst unwahrscheinlich“. Aber „stellenweise und für eine gewisse Zeit“ könne es zu Unterbrechungen der Stromversorgung kommen. Bremen jedenfalls bereitet sich für einen Blackout vor.

Auch andere Bundesländer sorgen für solch einen „äußerst unwahrscheinlichen“ Fall vor. Mancherorts fahnden Behörden schon nach mechanischen Schreibmaschinen und batteriebetriebenen Kofferradios.

Energieversorger geben Tipps

Auch Knorr rät zu solchen Radiogeräten und dazu, sich Batterien und eine Taschenlampe zu besorgen. Energieversorger empfehlen, „auch ein paar Flaschen abgefülltes Wasser vorrätig“ zu haben, ferner Lebensmittel, die keinen Kühlschrank brauchen und aus denen man ohne Erhitzen eine Mahlzeit zubereiten kann.

Das Telefonieren über das Festnetz dürfte bei einem Stromausfall sehr schnell versagen. Denn die meisten Festnetztelefone laufen über einen Router, und der funktioniert ohne Strom nicht. Mit Handys ist eine Kommunikation eine gewisse Zeit noch möglich, falls der Akku aufgeladen ist, wie Knorr sagt.

Polizei fährt bei Blackout häufiger Streife

In den Läden versagen in solch einem Notfall die Kassen. Sie seien ja längst kleine Computer“, meint Knorr. Klar, dass auch die Geldautomaten dann keine Scheine mehr ausgeben. Und die Tankstellen keinen Kraftstoff. Bisher verfügt in Bremen nur eine Tankstelle über ein Notstromaggregat.

Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste stellen eigene Pläne für den Notfall auf. Ebenso wie sie besitzen auch alle Kliniken Notstromgeräte. Um trotz ausgefallener Telefone und Handys erreichbar zu sein, würde die Polizei an vielen Punkten in der Stadt mobile Stationen einrichten und häufiger Streife fahren.

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