Till Brönner gastiert am 22. Dezember, 20 Uhr, in der Bremer Glocke. Foto: Robert Eikelpoth Till Brönner gastiert am 22. Dezember, 20 Uhr, in der Bremer Glocke. Foto: Robert Eikelpoth
Interview

Festliche Trompetentöne

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Sammelt Weihnachtsschallplatten und freut sich auf Bremen: Till Brönner im Gespräch.

Weser Report: Herr Brönner, Sie sind gerade auf Weihnachtstournee. Jetzt mal Butter bei die Fische: „Last Christmas“ – ja oder nein?

Till Brönner: Der Song gehört auf jeden Fall dazu. Das Original von Wham ist ja auch toll – man sieht beim Hören förmlich die Schneeflocken fallen. Das hat Qualität und natürlich spielen wir das Lied auch.

Haben Sie ein Lieblings-Weihnachtslied?

Das wechselt. Ich bin ja ein großer Fan der amerikanischen Weihnachtslieder. Aber dennoch sind es über die Jahre auch Stücke wie „Stille Nacht“, die mich bewegen. Übrigens ist dieses das bekannteste Weihnachtslied weltweit. Das von Wham ist nur das erfolgreichste.

Ihr jüngstes Weihnachtsalbum erschien während der Pandemie vor einem Jahr. Ihr Anspruch war, dass es sich aber nicht nur nach Friede, Freude und Eierkuchen anhören soll…

Wir waren uns während der Pandemie tatsächlich nicht sicher, wie unbesorgt und unbeschwert man sowas machen kann. Deswegen haben wir uns – im Gegensatz zu dem ersten, glamourösen Album, für etwas Kammermusikalisches entschieden. Und das ist wunderbar geworden.

Was erwartet die Besucher in diesem Jahr bei Ihrem Konzert?

Im Grunde alles. Wir haben Momente zum Abschalten, Innehalten und auch zum Mitwippen. Ein Weihnachtskonzert ist ja immer auch eine emotionale und sensible Angelegenheit – und sehr persönlich. Jeder verknüpft andere Erinnerungen mit der Zeit und den Liedern und hat somit eine eigene Erwartungshaltung. Für mich ist es immer ein Fest der Kinder. Ich habe es selber früher anders wahrgenommen und sehe es jetzt mit meiner Tochter auch wieder ganz anders.

Musik und Weihnachten, das passt gut zusammen. Gibt es bei Ihnen an Heiligabend auch Hausmusik?

Nein, nicht mehr. Vor allem auch deshalb, weil ich bis zum letzten Moment auf der Bühne stehe. Und dann bin ich auch froh, einen Abend nicht selber spielen zu müssen. Aber Musik gibt es: Ich lege gerne eine Platte mit Songs von Dean Martin, Michael Bublé oder Frank Sinatra auf. Habe ja auch genug davon, denn ich sammele Weihnachtsschallplatten.

Sie sammeln auch Trompeten, besitzen insgesamt 15 – mit welcher lassen sich besinnliche Lieder am Besten spielen?

Austauschbar ist sicherlich keine, denn ich habe verschiedene persönliche Erfahrungen mit den Instrumenten. Am liebsten spiele ich aber mit der, die eigens für mich entwickelt und angefertigt wurde. Trompeten sind ja nicht für die Ewigkeit gemacht.

Denn anders als bei einer Geige etwa, corodiert Messing im Laufe der Zeit – ähnlich einer Dachrinne. Die Kombination von Luft und Speichel ist für das Material nicht gerade gut.

Wenn Sie am 22. Dezember nach Bremen kommen, haben Sie dann auch Zeit, sich die Stadt etwas anzuschauen?

Ich freue ich mich schon auf den Weihnachtsmarkt, über den ich sicher bummeln werde – der ist immer eine Reise wert. Und auf die Glocke freue ich mich auch. Das ist ein hochherrschaftliches Terrain, dessen Atmosphäre sich wahnsinnig gut für dieses Konzert eignet.

Till Brönner gastiert am 22. Dezember, 20 Uhr, in der Bremer Glocke. Tickets gibt es bei eventim.de

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