An der Worpsweder Straße und Bremer Straße gab es kürzlich Fälle von versuchtem Handwerkerbetrug. Die Polizei warnt: „Wenn kein Handwerker bestellt wurde, sollte absolutes Misstrauen aufkommen.“ Symbolfoto: Konczak
Betrüger

Vorsicht, ominöse Handwerker

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Scheinbar günstige Leistungen können böse Folgen haben / Polizei gibt Tipps

Sie kamen einfach am Nachmittag, einer blieb im Auto sitzen, ein anderer schlich auf dem Grundstück herum. Angeblich sei am Haus allerlei kaputt und müsse repariert werden. So geschehen am 7. Dezember bei einer Anwohnerin der Worpsweder Straße, die sich an den Delme Report gewandt hat. Erst solle sie 30 Euro für eine Reparatur zahlen, dann 20 Euro. Sie ließ sich jedoch nicht darauf ein, sondern erstattete Anzeige der Polizei. Ein paar Tage später, am vergangenen Sonntag, habe dann eine Freundin, die an der Bremer Straße wohnt, das Gleiche erlebt. Wahrscheinlich mit denselben Männern in demselben Transporter. „Ein Ford Transit oder Toyota. Sie wollten auch reinkommen“, schildert die Anwohnerin der Worpsweder Straße, die ihre Mitbürger nun sensibilisieren möchte. Vor allem auch die Älteren.

Der Handwerker-Trick ist bekannt

Der Polizei ist die Thematik „Unseriöse Handwerker“ bekannt. Zu dem geschilderten Fall liegen auf Nachfrage noch keine weiteren Erkenntnisse oder Ermittlungsansätze vor. „Der verwendete Transporter konnte durch die Zeuginnen leider nur ohne Kennzeichen beschrieben werden und weist keinerlei Auffälligkeiten auf“, erklärt Daniela Seeger, Sprecherin der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch.

Damit niemand in die Falle dubioser Handwerker tappt, gibt Seeger einige Hinweise und Tipps der Polizei heraus. Ihre Dienstleistungen versuchen die Täter, auf unterschiedliche Weise den Verbrauchern anzubieten. Einige gehen durch die Straßen und klingeln bevorzugt bei Häusern, denen man von außen ansieht, dass sie eine Sanierung benötigen. „Betrüger hoffen, dass die Bewohner ein schnelles und kostengünstiges Angebot annehmen, weil sie sich die Reparaturen sonst nicht leisten können. Die Arbeiten werden dann von Arbeitskräften ohne spezielle Vorausbildung ausgeführt, falls überhaupt Reparaturen vorgenommen werden“, erklärt die Polizei. In der Regel werden die Arbeiten zu einem sehr günstigen Preis angeboten. Nachdem die Reparaturen teilweise, aber unzureichend erledigt sind, folgt ein böses Nachspiel. Die Täter verlangen einen weiteren Betrag oder überraschen die Auftraggeber zum Abschluss der Arbeiten mit einer viel höheren Rechnung als vereinbart. „Bei Zahlung per Vorkasse kann es außerdem dazu kommen, dass die Arbeiten nicht zu Ende ausgeführt werden und die Betrüger sich mit dem Geld davonmachen“, erläutert die Polizei weiter.

Tipps von der Polizei

Die Beamten raten zu absoluter Vorsicht bei Haustürgeschäften. So solle man niemals etwas an der Haustür kaufen oder unterschreiben und auch nicht „Vertreter“ oder „Verkäufer“, die unaufgefordert kommen, in die Wohnung lassen. „Unterschreiben Sie nichts unter Zeitdruck, lassen Sie sich nicht verwirren oder unter Druck setzen. Unterschreiben Sie nichts, was Sie nicht ganz genau verstanden haben. Unterschriften sind nie ‚reine Formsache‘“, mahnt die Polizei. Wer doch seine Unterschrift setzt, sollte Nachbarn oder Bekannte als Zeugen hinzu bitten. Zudem sei auf das richtige Datum und die Signaturen zu achten, denn ein falsches oder fehlendes Datum erschwere gegebenenfalls die Durchsetzung des Widerrufsrechts. Darüber hinaus solle man eine Vertragsdurchschrift fordern, auf der Name und Anschrift des Vertragspartners deutlich lesbar sind.

„Generell gilt: Wenn kein Handwerker bestellt wurde, sollte absolutes Misstrauen aufkommen“, betont die Polizei.

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