Im Innovationscenter wird nicht nur mit verschiedenen Ölen, wie Traubenkernöl und Kokosnussöl geforscht, sondern bald auch mit der schwarzen Soldatenfliege. (v.l. Nils Hinrichsen, Kai-Alexander Heuberger, Aldo Uva und Petra Gerlach) Foto: Martina I. Meyer
Forschung

Fette und Öle aus Insekten?

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CSM eröffnet neues Innovationscenter / Fokus liegt auf mehr Nachhaltigkeit

Die CSM ingredients Gruppe ist ein internationales Unternehmen, das sich auf die Produktion von Backwaren spezialisiert hat. Kürzlich eröffnete CSM an seinem Delmenhorst Standort sein neues Innovationscenter. Der Schwerpunkt bei der Forschung liegt auf Fetten, Ölen und Emulgatoren. Zukünftig soll dabei auch mit Insekten, genauer mit der schwarzen Soldatenfliege, experimentiert werden.

Forschungen an Fetten ohne Palmöl

„Fette sind wichtige Geschmacksträger“, sagte Oberbürgermeisterin Petra Gerlach bei der feierlichen Eröffnung. „Essen sollte gut schmecken und gleichzeitig gesund sein inklusive aller wichtigen Nährwerte“, ergänzte CSM Ingredients-Chef Aldo Uva. Dafür entwickelt sein Unternehmen unter anderem Öle, Fette und Emulgatoren ohne Palmöl. „Wir wollen den Umweltaspekt mehr in den Fokus rücken und legen großen Wert auf Nachhaltigkeit“, fügte Uva hinzu.

Dieser Umweltaspekt wird bereits jetzt schon umgesetzt, da CSM pflanzenbasierte Produkte entwickelt, um vegane Optionen anbieten zu können.
„Ich freue mich sehr, dass ein internationales Unternehmen, das rund 1.400 Angestellte hat und an mehr als 100 Standorten angesiedelt ist, sich auch bei uns weiterentwickelt“, betonte Gerlach die Firmenleitung. Das neue Innovationscenters habe eine hohe Bedeutung für Delmenhorst als Wirtschaftsstandort.

Für jeden der rund 100 Eröffnungsgäste sei ein Baum gepflanzt worden, um Kohlendioxid zu kompensieren. Das Thema Nachhaltigkeit habe man somit in Form eines Baumes als Versprechen manifestiert, berichtete Head of IC Fats, Oils & Emulsifiers, Nils Heinrichsen.

Fakten zu Insekten in Lebensmitteln

Getrocknete Mehlwürmer sind seit 2021 in Lebensmitteln zugelassen, ebenso die Wanderheuschrecke und seit diesem Jahr die Larven des Getreideschimmelkäfers und Grillen.

In einigen Süßigkeiten ist Karmin als Farbstoff enthalten. Dieser wird entweder gleichnamig oder mit E210 deklariert. Gewonnen wird die rote Farbe aus der weiblichen Scharlachschildlaus.

Zusätzlich wird bei manchen Süßigkeiten Shellack (E904) verwendet. Dieser Stoff stammt von der Lackschildlaus, dessen Ausscheidungen harzartig sind. In diesem Sekret wächst außerdem der Nachwuchs hervor. Shellack ist nicht nur in Süßigkeiten erhalten, sondern wird auch in der Kosmetik-Industrie für beispielsweise Nagellack und Mascara verwendet.

Die Zucht von Insekten verbraucht wenig Platz und die Vermehrung geht schnell. Außerdem würden sie gegenüber Tieren in der Fleischproduktion wenig Wasser verbrauchen und sehr viel weniger Treibhausgase erzeugen.

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