Die Förderschule Habrügger Weg hat eine Schülerfirma namens „Pupils GmbH“, die ihre Einnahmen nach Ghana spendet. Dort werden Bäume gepflanzt und gepflegt. Foto: Konrad
Bildung

Das Ende der Förderschulen?

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Im Jahr 2028 läuft der Förderschwerpunkt „lernen“ aus

Schule ist nicht nur ein Ort, wo unter anderem Mathe, Deutsch und Geschichte unterrichtet wird, sondern auch ein Ort der Sozialisierung. Schülerinnen und Schüler lernen in einem kontrollierten Umfeld Autoritäten in Form von Lehrern und Lehrerinnen, aber auch ihre Freunde kennen. Für Kinder mit Schwierigkeiten beim Lernen oder in Sozialen und Emotionalen Situationen sind die Förderschulen ein wichtiger Ort.

Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung bleibt

„Seit nunmehr 52 Jahren existiert unsere Förderschule am Habrügger Weg“, erklärt Schulleiter Rainer Müller, „seither haben wir uns stetig weiter entwickelt. Wir begleiten unsere Schüler bis hin zur Ausbildung, zum Hauptschulabschluss oder zur Berufsschule.“

Jene Unterstützung für Schüler mit dem Förderschwerpunkt „lernen“ wird ab 2028 nicht mehr gewährleistet werden können. Lediglich der Schwerpunkt „Emotionale und Soziale Entwicklung“ (ESE) wird fortgeführt.

„Das Auslaufen dieser Schulform ist ein gewaltiger Irrweg“, äußert sich Marko Bahr, stellvertretend für die gesamte Kreistagsgruppe FDP/ freie Wähler/UWG und CDW. „Eltern sind verzweifelt, wenn ihre Kinder an den Regelschulen durch das Raster fallen und sie sich nicht mehr an die Förderschule wenden können, die sie bisher immer auffangen konnte“, sagt Christin Rollié, die auch im Schulausschluss tätig ist.

Hoffnung auf Erhalt der Förderschulen

„Den Eltern wird die Wahl genommen“, bedauert Müller. Derzeit sind 85 Kinder mit dem Schwerpunkt „lernen“ an der Schule, insgesamt begleitet die Schule 150 Schüler. „Ein Wegfall dieser Schulform bedeutet nicht, dass der Bedarf verschwindet“, erklärt Müller. Stattdessen würde sich der Schwerpunkt verlagern.

„Wir haben in diese Schulform investiert und werden die Diskussion über den Erhalt der Förderschulen an die Politik weitergeben“, sagt Nicole Kornetzky, die im Landkreis Oldenburg unter Anderem für die Schulangelegenheiten der Förderschulen zuständig ist, und macht damit Eltern und ihren Kindern Hoffnung.

Die FDP hat außerdem eine Initiative gegen die Schließung gestartet. Informationen und eine Möglichkeit zur Unterstützung findet man auf der Webseite fdp-nds.de/offene-foerderschulen-offene-chancen.

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