Auch die hiesigen Bienen leiden unter dem Klimawandel. Dazu werden die Völker durch Parasiten und Fressfeinde geschwächt. Foto: Pixabay
Bienen im Stress

Klimawandel stört Winterruhe

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Das Bienenjahr 2022 hat zwar einen guten Ertrag eingebracht, dennoch leiden die Insekten.

Gartenbesitzer und aufmerksame Spaziergänger können sie jetzt schon entdecken: Krokusse, Schneeglöckchen und auch die ersten Osterglocken blühen. Die Tage werden länger, die Sonnenstrahlen wärmer und bereits jetzt sind die ersten Bienen unterwegs. Es sind die Winterbienen, die im Herbst schlüpfen und sieben bis acht Monate leben können.

Wetterkapriolen richten Schaden an

Auch wenn der Anblick der summenden Insekten erste Frühlingsgefühle weckt: Imker beobachten einen Trend, der die Bienen und das gesamte Volk schwächt. Schuld sind Wetterkapriolen und Klimawandel. Denn durch das auf und ab der Temperaturen werden die Bienen in ihrer Winterruhe gestört, sagt Eckart Spaethe, Vorsitzender des Imkervereins Teufelsmoor: „Besser wäre es, wenn es kalt bleiben würde.“

„Erhöhter Futterbedarf“

Bleibt es frostig, schränken die Bienen ihre Aktivität ein. Wird es dagegen warm, beginnen sie mit der Brut und verbrauchen dabei sehr viel Energie. „Das bedeutet dann auch einen erhöhten Futterbedarf“, so Spaethe. Das wichtige Eiweißfutter durch Pollen fehlt im Januar und Februar aber noch. Bienen, die bei Wintertemperaturen ausfliegen, können zudem auskühlen und verenden. Deswegen würden einige Imker im Winter zufüttern.

Feinde aus Asien

Aber nicht nur das Wetter erschwert den Bienen das Leben, auch Krankheiten und Schädlinge befallen immer öfter die nützlichen Insekten. „Die Varroamilbe stammt aus Asien und hat sich bis nach Deutschland verbreitet“, erklärt Spaethe. Sie ist nur wenige Millimeter groß, kann aber schlimme Schäden anrichten. Nach dem Befall der Bienen-Brut treten Entwicklungsstörungen auf und die jungen Tiere sterben meist rasch nach dem Schlüpfen.

Hornissen schüchtern Bienen ein

Ebenfalls aus Asien stammt eine in Europa eingeschleppte Hornissenart, die sich jüngst als gefährliche Feindin der Biene herausgestellt hat. „Die Hornisse belagert das Flugloch der Bienenstöcke und frisst die Bienen“, erklärt Spaethe. Gerade wenn diese vollbepackt mit Pollen zurückkehren, hätten die Hornissen leichtes Spiel. Zudem würden die Hornissenschwärme das Bienenvolk einschüchtern. „Dann fressen die Bienen ihre Honigvorräte auf, weil sie sich nicht mehr heraus trauen“, sagt der Imker.

Gute Honigernte

Bei allen Gefahren, die sowohl Biene als auch Imker stressen, gibt es auch eine positive Nachricht. „Die Bienen überstehen gut auch sehr heiße Sommer“, hat Spaethe im vergangenen Jahr festgestellt. Weder lange Trockenperioden noch heftiger Sonnenschein hätten sich negativ auf das Verhalten der Insekten ausgewirkt. „Eher im Gegenteil“, so Spaethe. „Ich hatte eine gute Honigernte.“ Denn: Je mehr Blumen blühen, desto mehr Pollen können die Bienen sammeln. Der Imker macht deutlich: „Probleme würde es erst geben, wenn es so heiß ist, dass die Pflanzen absterben.“

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