Polizeidirektorin Antje Schlichtmann stand nach der Andacht noch für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Foto: Roskamp
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Vertrauen gefordert

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Polizisten hielten in St. Willehadi eine Andacht und berichteten über ihren Berufsalltag

Es hapere an einem angemessenen Umgang mit Beamten der Polizei, mahnte Pastor Gert Glaser am vergangenen Mittwochabend in der Kirche St. Willehadi. Am Aschermittwoch veranstaltete die Kirche eine Andacht gemeinsam mit der Polizei Verden/Osterholz. „Wir haben nicht gezögert, dieses Angebot anzunehmen“, sagte Polizeidirektorin Antje Schlichtmann. Sie und einige ihrer Kolleginnen und Kollegen hielten Vorträge zu verschiedenen Aspekten der polizeilichen Arbeit.

So berichtete Kommissarin Anneke Felgenträger aus dem Streifendienst. Sie hatte die Kreisstadt 2017 kennengelernt und war von dem ländlichen Charakter und dem größtenteils freundlichen Miteinander derart angetan, dass sie nun dort arbeitet. Doch hier und da mangele es an Respekt, den Felgenträger als eine Achtung gegenüber Positionen, die man aber nicht zwingend selbst einnimmt, definierte. „Wir sind auch bloß Menschen, sind Kinder, Eltern, beste Freunde von jemandem“, sagte sie und berichtete von Situationen, in denen ihr sogar mit dem Tode gedroht wurde.

Kriminaloberkommissarin Sarah Schlierkamp berichtete zum Thema Sicherheit und merkte an, dass besonders nach Wohnungseinbrüchen das Gefühl der Sicherheit stark leide. Die Internetkriminalität nehme ebenso zu wie, „besonders verwerflich“, Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Auch komme es immer wieder vor, dass Scham oder die Bagatellisierung einer Straftat die Opfer daran hindert, zur Polizei zu gehen. „Haben Sie nie Scheu, Kontakt aufzunehmen“, sagte Schlierkamp. Zu einem Angebot gehöre auch, dass man individuelle Tipps gebe, wie die Sicherheit der eigenen Wohnung noch gesteigert werden kann.

Oberkommissar Axel Prigge trug zum Thema Prävention vor. „Niemand wird als Täter geboren“, so Prigge, der die Präventionsarbeit bei der Polizei als essentiell erachtet. Man habe in dem Sinne, dass große Änderungen auf kleine Anfänge folgen, mehrere sprichwörtliche Steine ins Rollen gebracht, etwa in der Arbeit mit Schulen.

„Der Wunsch nach Sicherheit ist ursprünglich und elementar“, predigte Schlichtmann abschließend. Es gäbe nicht die vollkommene Sicherheit, doch habe man stetig die tatsächliche Gefahr für Bürger minimieren können. „Vertrauen in die Polizei ist wichtig“, sagte sie. Nach der Andacht standen Schlichtmann und ihre Kolleginnen und Kollegen noch für Fragen und Gespräche bereit.

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