Auch Lastenräder sind als E-Bikes beliebt. So können schwere und große Lasten weniger schweißtreibend und über größere Strecken transportiert werden. Foto: Pixabay
Fahrräder

E-Bikes auf der Überholspur

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Die Materialknappheit in der Fahrradbranche ist vorüber. Es gibt aber mehr Unfälle durch mehr Pedelecs.

In der Pandemie waren Fahrräder schwer gefragt – aber zeitweise nicht gut zu bekommen. „Unser Laden war leer. So habe ich es mir in der DDR mit Bananen vorgestellt“, scherzt Matthias Schmitt vom Zweirad-Center Stadler Bremen. Mittlerweile habe sich der Markt erholt. „Alle Bestellungen haben sich nach hinten verschoben. Viel Ware kommt erst jetzt“, sagt Schmitt.

Für gute Geschäfte sorgen besonders Pedelecs. „Bei gleichbleibender Fahrradproduktion von 900.000 Stück stieg die deutsche E-Bike-Produktion in 2022 um 20 Prozent auf 1,72 Millionen Fahrzeuge“, sagt Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV).

Hohe Preise

Mit einem Marktanteil von 48 Prozent in Deutschland seien E-Bikes klar auf der Überholspur. Fahrräder mit einem Elektromotor sind aber teuer. „Der Durchschnittspreis liegt da bei 3.500 bis 4.000 Euro“, so Schmitt.

Das Pedelec unterstützt bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. „Man benötigt also weder ein Versicherungskennzeichen noch eine Zulassung oder einen Führerschein. Es besteht zudem keine Helmpflicht oder Altersbeschränkung“, erklärt Frauke Maack, Sprecherin des ADFC Landesverbands Bremen.

Mehr Unfälle

„Auch wir stellen fest, dass es immer mehr Pedelecs gibt“, so Maack. Ein weiteres Merkmal für den Trend sei der drastische Anstieg der Pedelec-Unfälle. „Im Jahr 2021 verunglückten deutschlandweit 17.045 Menschen, die mit dem Pedelec unterwegs waren. Das sind acht Mal mehr als im Jahr 2014“, so die Sprecherin. Dieser Anstieg ist nach ADFC-Einschätzung auch im Zusammenhang mit den stark angestiegenen Verkaufszahlen zu sehen.

Helm tragen und Bremsen üben

„In Bremen sind zwar die Verkehrsunfallzahlen mit Radfahrern allgemein gesunken“, so Polizeisprecher Bastian Demann, betrachte man aber die Unfallzahlen ausschließlich von Pedelecfahrern, sei eine entgegensetzte Entwicklung festzustellen. Von 105 Unfällen im Jahr 2018, ist die Zahl 2022 auf 201 gestiegen. „Dies entspricht einer Zunahme von 91,4 Prozent“, sagt Demann.

Wichtig sei das Tragen eines Helms, das sichere Bremsen zu üben und sich nicht zu überschätzen. Demann ergänzt: „Am 10. Juni auf dem Weserstadionparkplatz laden wir von 10 bis 17 Uhr zum Aktionstag ‚Sicherer Umgang mit dem Pedelec‘ ein.“

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