Seit 1976 kümmert sich der bundesweit aktive, gemeinnützige Verein „Weißer Ring“ mit seinen vielen freiwilligen Helfern um Opfer von Kriminalität. Anfang Februar ist die Delmenhorster Außenstelle nach anderthalb Jahren offiziell wiedereröffnet worden. Der pensionierte Polizist Axel Klitte, der viele Jahre im Opferschutz tätig war, machte es sich zur Aufgabe, Betroffenen aus Delmenhorst wieder eine Anlaufstelle vor Ort zu bieten. Bislang mussten sie sich an die Oldenburger Stelle wenden.
Ein kleines Team mit großem Herz
Bei der Wiedereröffnung umfasste Klittes ehrenamtliches Team Marie-Luise Behrens, Ingrid Klose, Gisela Behrens sowie Torsten Preckel. Anfang März absolvierten sie ihren erforderlichen Basislehrgang, sodass sie nun als ausgebildete Opferhelfer für den „Weißen Ring“ eingesetzt werden können. Und es gibt schon „Zuwachs“. „Eine weitere Interessentin beginnt jetzt mit der Ausbildung“, berichtet Klitte. Und ergänzt: „Es haben sich auch schon einige Opfer von Straftaten bei uns gemeldet, denen wir helfen konnten.“
Der „Weiße Ring“ gibt Betroffenen eine Stimme, hört ihnen zu, begleitet sie etwa zu Terminen bei der Polizei oder bei Gericht, bietet Beratungsschecks zum Beispiel für anwaltliche Erstberatungen an oder leistet menschlichen Beistand. Ob Betrüger an der Haustür, Einbrüche, häusliche Gewalt, Mobbing oder Missbrauch – die meisten Opfer, die unverschuldet in Not geraten sind, stehen erst einmal allein da. Das geschulte Team vom „Weißen Ring“ steht ihnen in dieser schwierigen Situation nicht nur in den Außenstellen, sondern auch am Opfertelefon unter der Nummer 116 006 zur Seite und bietet zudem Online-Beratungen über weisser-ring.de an.
Zu erreichen ist das Delmenhorster Team unter der Telefonnummer 0160 / 97 59 43 71 oder E-Mail delmenhorst@mail.weisser-ring.de. Die St.-Marien-Gemeinde an der Louisenstraße stellt Räume zur Verfügung, wenn persönliche Treffen außerhalb der eigenen vier Wände gewünscht sind.