Für den Fototermin ging es hoch hinauf: Alle zwei Jahre öffnen rund 100 Künstlerinnen und Künstler beim „Kunst.Hafen.Walle“ ihre Ateliers. Foto: Frank Scheffka
Als die Künstlerinnen Petra Heitkötter und Delia Nordhaus zusammen mit der Grafik-Designerin Brigitte Panzlau-Fischer 2019 erstmals die Idee für ein Kultur- und Kunst-Event im Stadtteil Walle hatten, schätzten die Frauen die Anzahl der Teilnehmenden auf höchstens 30.
Doch weit gefehlt: Mehr als 100 Kreative aus dem Bereich der bildenden Kunst meldeten sich, um ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ateliers, Werkstätten, Galerien und kreative Orte – auch in der Überseestadt – öffneten für Besucher, um an zwei Tagen Bilder, Objekte, Installationen und Fotografien zu zeigen. „Seitdem hat sich der ‚Kunst.Hafen.Walle‘ unglaublich entwickelt“, sagt Heitkötter über das Kunst- und Kulturevent, das einen ganzen Stadtteil umfasst.
Über 100 Künstlerinnen und Künstler stellen an 34 Standorten aus
In diesem Jahr stellen am Wochenende, 4. und 5. November mehr als 100 Künstlerinnen und Künstler an 34 Standorten aus. Das Gebiet reicht von der Stephaniekirchenweide und Auf der Muggenburg bis zum Hyazinthenweg am Waller Fleet, vom Überseepark bis zum Friedhof Walle.
Geöffnet ist an beiden Tagen von 12 bis 18 Uhr. Kunst gucken kann man in Ateliers, Galerien und an vielen spannenen Orten, wie einer ehemaligen Eisfabrik, auf dem Kaffee HAG-Gelände, in einem Bauwagen, im Hafenmuseum sowie in den früheren Räumlichkeiten von Kellogg´s und Kaba. Darüber hinaus kooperieren die Organisatoren des „Kunst.Hafen.Walle“ erstmals mit dem internationalen Erzählfestival Feuerspuren, das am 4. und 5. November in Gröpelingen zu erleben ist.
„Kunst.Hafen.Walle“ kooperiert mit dem Erzählfestival Feuerspuren
Die Vielfalt der künstlerischen Angebote reicht von Malerei, Druckgrafik und Fotografie über Designprodukte, Objekte und Skulpturen bis hin zu Musik- und Theateraufführungen: Ausschließlich am 4. November werden ab 17 Uhr in der Waller Kirche Zeichnungen und Texten des verstorbenen Waller Künstlers Dieter Rogge gezeigt. Martin Heckmann trägt dessen Texte vor, musikalisch begleitet von Barbara Andrae.
Abends gibt es plattdeutschen Rock mit „Knipp Gumbo“ in der Gaststätte helga. Außerdem erwähnenswert: die Kinder-Mitmach-Ausstellung „Gestatten, ich bin dein Schatten“ im Hafenmuseum. In der Gaststätte „Hart Backbord“ sind Karikaturen von Bettina Bexte und Til Mette sowie Zeichnungen der ehemaligen Bremer Sozialsenatorin Anja Stahmann zu sehen.
Auch eine Kunst-Straßenbahn wird es geben: In einer Bahn vor der Kulturwerkstatt „westend“ präsentiert der Fotograf Matthias Stauch seine Ausstellung „Linie 10 – Lebensader der Bewegung durch die Stadt und zwischen den Stadtteilen“.
Zentraler Info-Point
Um bei so viel Kunst nicht den Überblick zu verlieren, gibt es im zentralen Info-Point in der Berufsschule für den Großhandel, Außenhandel und Verkehr (BSGAV) an der Nordstraße/Ecke Am Waller Stieg eine Gruppenausstellung und einen Lageplan mit allen Orten und Teilnehmern. Alle Infos gibt es online unter kunsthafenwalle.de
Petra Heitkötter in ihrem Atelier auf der Überseeinsel.
Foto: WFB/Jens Lehmkühler
