Afd verbot pro und contra brandmauer würzburg marcus schmidt Demo für die Brandmauer gegen die AfD: Wie hier in Würzburg, wird auch in Bremen ein Verbot der Partei diskutiert. Foto: Marcus Schmidt
Pro und Contra

Pro & Contra: Schnelles AfD-Verbot in Bremen?

Von
Das meinen die Fraktionschefs der Linken und des Bündnis Deutschland

Pro

Sofia Leonidakis
Vorsitzende der Fraktion Die Linke in der Bremischen Bürgerschaft

puc leonidakis linke afd verbot bremen

Foto: Die Linke, Bremen

Die AfD ist eine pure Gefahr: Für unsere Gesellschaft und 25 Millionen Menschen mit Mi­grationsgeschichte, die sie zu Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse degradiert. Für die Menschenwürde und die Demokratie, die sie gezielt aushöhlt. Sie hat faschistische Abgeordnete und Angestellte – die für ihre hetzerische Arbeit mit Millionen Steuergeldern finanziert werden.
Die AfD muss endlich dahin, wo sie hingehört: Auf die Anklagebank. Denn Rassismus und Faschismus sind keine Meinung, sondern ein Verbrechen!
Das sind wir den Millionen Menschen schuldig, die gegen Rechts demonstrieren und vom grassierenden Rassismus betroffen sind, der auf Rekord­hoch ist. Die Politik muss auch aufhören, sich der AfD inhalt­lich anzunähern, denn diese Normalisierung hat dazu ge­führt, dass das Original ge­winnt. Wir müssen die sozialen Probleme lösen und für bezahl­bares Wohnen, gute Bildung und soziale Gerechtig­keit sorgen, anstatt Sünden­bock­-Debatten zu führen.

 

Contra

Jan Timke
Fraktionsvorsitzender der Bürgerschaftsfraktion von Bündnis Deutschland

puc afd verbot timke bündnis deutschland

Foto: BD, Bremen

Wir lehnen ein vorschnelles AfD-Verbotsverfahren zum jetzigen Zeitpunkt ab – auch wenn meine Partei wohl, wie keine andere Partei, davon profitieren würde.
Zunächst erwarten wir, dass der neue Bundesinnen­minister das Gutachten zur Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem zeitnah öffentlich macht – alles andere wäre politisch dubios. Darüber hinaus hat das Bundes­verfassungsgericht bereits im Jahr 2017 im Zuge des NPD-Verbotsverfahrens ausgeführt, dass ein Parteiverbot die schärfste und zudem zweischneidige Waffe des demokratischen Rechtsstaats gegen seine organisierten Feinde ist. Aus diesem Grund muss ein Parteiverbot auf einer klaren und objektiven Grundlage basieren. Und zur Wahrheit gehört auch: Nicht die gute Politik der AfD lässt die Prozente für die Weidel-Partei steigen, sondern die schlechte Politik aller anderen Parteien. Will man die AfD marginalisieren, braucht es keine Verbote, sondern eine bürgernahe Politik.

 

 

 

 

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner