Wien: Mobil Stationen verbinden ÖPNV-Haltestellen mit, Car-, E-Scooter und Bike-Sharing. Ab Ende 2025 will Bremen sein Konzept in diese Richtung erweitern, zu richtigen Mobilitätshubs. Foto: Wiener Linien Wien: Mobil Stationen verbinden ÖPNV-Haltestellen mit, Car-, E-Scooter und Bike-Sharing. Ab Ende 2025 will Bremen sein Konzept in diese Richtung erweitern, zu richtigen Mobilitätshubs. Foto: Wiener Linien
Mobilitätshubs

Eine Station für alles

Von
Senat will „mobil.punkte“ ab Ende des Jahres schrittweise zu Mobilitätshubs ausbauen

Maximal 300 Meter von der Haustür bis zum nächsten Leihfahrrad oder Carsharing-Auto – so lautete das Ziel. Im Koalitionsvertrag hatte sich der rot-grün-rote Senat auf die Einführung sogenannter Mobilitätshubs verständigt. Damit sollte der Individualverkehr an Attraktivität verlieren. Nach zwei Jahren Koalition sollen die Pläne Ende 2025 über die Tinte auf dem Papier hinaus Wirklichkeit werden.

Wien als Vorbild bei Mobilitätshubs

Neu ist die Bremer Idee nicht – im Gegenteil: Andere europäische Großstädte wie Hamburg oder Wien nutzen dieses Prinzip bereits seit Jahren. Das Kernkonzept ist simpel: An verschiedenen Orten, oft in der Nähe von Bus- oder Bahnstationen, sollen Leihfahrräder, -scooter oder -autos bereitstehen. So sollen Bürgerinnen und Bürger schnell vom einen zum anderen Verkehrsmittel wechseln – ganz ohne eigenes Auto.

Seit 2003 richtet Bremen sogenannte „mobil.punkte“ ein, erklärt Aygün Kilincsoy, Pressesprecher der Mobilitätssenatorin. „Diese sind Carsharing-Stationen im öffentlichen Raum, welche Fahrradparken und an den großen Stationen ÖPNV und weitere Nachbarschaftsdienste bündeln.“

Erweiterung der mobil.punkte ab Ende 2025

Ab Ende 2025 soll dieses Konzept zu Mobilitätshubs erweitert werden. Diese „umfassen zusätzlich Abstellflächen für Bikesharing, Lastenräder sowie (wo sinnvoll) E-Leihroller“, so Kilincsoy. Es geht also weg vom reinen Carsharing und einfachen Fahrradbügel – hin zum echten Mobilitätshub.

Um die angestrebte Maximaldistanz von 300 Metern zu erreichen, sollen die Punkte künftig weiter ausgebaut werden. „Für Mikromobilität müsste die Netzdichte höher sein, damit diese Anwendung findet. Es sollen vor allem an sogenannten ‚Hotspots‘ Abstellflächen für Bikesharing und E-Leihroller eingerichtet werden“, betont Kilincsoy.

Das Angebot im Bikesharing, soll zudem erweitert werden. 60 Bre.Bike-Lastenräder sollen die Flotte bis zum Herbst ergänzen. „Weitere Bre.Bike-Stationen für Standardfahrräder sind ebenfalls im Stadtgebiet geplant“, so Kilincsoy.

Opposition bemängelt App-Wirrwarr bei Mobilitätshubs

Eine weitere Hürde bei der Nutzung der Leihangebote soll allerdings nicht angegangen werden: Egal ob für die Bre.Bikes, die E-Scooter von Lime oder Bolt oder die Autos von Cambio – jedes Angebot benötigt seine eigene App. Zwar kann die Fahrplaner-App der BSAG die Angebote anzeigen, buchen können Nutzerinnen und Nutzer darüber jedoch nicht. „Die Stadtgemeinde Bremen plant derzeit kein weiteres App-Angebot“, so Kilincsoy.

Aus der Opposition kommt die Forderung, das zu ändern. Die CDU spricht sich laut ihrem verkehrspolitischen Sprecher Michael Jonitz für eine umfassende Mobilitäts-App aus. „Das Nebeneinander von mehreren Apps ist ein großes Ärgernis und nicht mehr zeitgemäß. Mobilität muss einfach und überschaubar sein. Die Menschen wollen nicht lange suchen müssen, sondern die schnellste, günstigste und umweltfreundlichste Verbindung mit einem Klick erfahren.“ Generell unterstützt die CDU die Einrichtung von Mobilitätshubs, mahnt jedoch, die Quartiersgaragen in Bremen nicht zu vernachlässigen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner