So könnten die Kitas der Zukunft in Bremen ab 2027 aussehen. In Saarbrücken wird bereits mit ähnlichen Modulen gebaut.Foto: Thomas Mayer So könnten die Kitas der Zukunft in Bremen ab 2027 aussehen. In Saarbrücken wird bereits mit ähnlichen Modulen gebaut. Foto: Thomas Mayer
Kinder und Bildung

Kitas nach dem Klemmbausteinprinzip

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Bremen braucht neue Kitas. 2027 will der Senat neue Wege gehen: Kitas nach Modulbauweise

Es sind große Ziele, die sich der Bremer Senat in Sachen Kita-Ausbau auferlegt hat. Im Koalitionsvertrag einigten sich SPD, Grüne und Linke darauf, „modulares und serielles Bauen verstärkt umsetzen“ zu wollen. Das Finanzressort und Immobilien Bremen wollen diese bisher vage gehaltenen Absichten jetzt mit Leben füllen. Die Idee: Modulbauweise

Modulare Bauweise: Beispiel Kinderspielzeug

Rund 300 Millionen Euro hatte Bremen für den Kita-Ausbau 2023 vorgesehen. Eine der größten Herausforderungen: die Individualität. Egal, ob die Gebäude saniert oder neu gebaut werden – die Planungen sind immer maßgeschneidert. Das erfordere laut Finanzsenator Björn Fecker viel Zeit und Geld. Durch die seriell geplanten und gebauten Kitas soll sich das bald ändern.

Der Abteilungsleiter der Projektleitung von Immobilien Bremen, Jörg Meyer, bezeichnet die neue Herangehensweise als „Klemmbausteinprinzip“. Drei Kitas in Vegesack, Blumenthal und Osterholz sollen ab 2027 nach der modularen Bauweise errichtet werden. Die Vorteile würden zudem auf der Hand liegen, so Meyer. Die fertig entwickelten Teile könnten in Zukunft einfach aneinandergebaut werden. „Wir müssen nicht mehr jedes WC und jede Küche neu erfinden“, sagt Meyer.

Auf die Frage, wie viel Zeit künftig gespart werden könne, wollte sich Meyer noch nicht festlegen. Auch weil der erste Bau in Vegesack noch als Übungsphase dienen soll. Ähnliche modulare Projekte in Berlin hätten im Pilotprojekt 14 Monate Bauzeit in Anspruch genommen und würden jetzt in sieben Monaten fertiggestellt werden.

Modulbauweise auch eine Option für Schulen

Nicht nur schneller, sondern auch günstiger sollen die Modulbauarbeiten werden – trotz des teureren Baumaterials. „Auch wegen des Klimawandels setzen wir hier auf Holz“, betont Finanzsenator Björn Fecker. Allerdings würde die einfachere Planung Kosten einsparen. Genaue Zahlen sollen im Winter folgen, wenn die drei Kitas vom Finanzausschuss genehmigt werden müssen.

Der Finanzsenator hofft, dass sich die Bauweise bewährt: „Im Idealfall wird dies in Zukunft unser Standard werden.“ Auch Schulen könnten dann in einer ähnlichen seriellen Modulbauweise entstehen, wenn der Plan aufgehe, erklärt Fecker. Komplett gleich aussehen sollen die frühkindlichen Bildungsorte der Zukunft dann allerdings nicht. Denn die Klemmbausteine können – genau wie beim beliebten Kinderspielzeug – ganz nach den Bedürfnissen vor Ort beliebig und abwechslungsreich angeordnet werden.

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