Bei dieser „Stunde der Gartenvögel“ soll ein besonderes Augenmerk auf die Mehl- (im Bild) und Rauchschwalben gelegt werden. Foto: Nabu/Fotonatur
Vogelinventur

Schwalben und andere Vögel zählen

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Eine Stunde beobachten: Am Wochenende lädt der Nabu zur Gartenvogel-Inventur "Stunde der Gartenvögel" ein.

Mit dem April kehrten bereits die Schwalben aus ihren Winterquartieren südlich der Sahara zurück, um bei uns zu brüten. Dazu können sie unsere Unterstützung gut gebrauchen: mit Lehmpfützen, Nisthilfen oder Kunstnestern. Wer Schwalben an seinem Gebäude willkommen heißt, kann sich beim Nabu um die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ bewerben. Aber auch andere flinke Flieger sind bereits aus ihren Winterquartieren zurück: Pünktlich zum 1. Mai sind auch die Mauersegler in der Östlichen Vorstadt angekommen.

Der Kleiber als Höhlenbrüter nimmt auch gerne Nistkästen an. Hier an einer Nisthilfe auf Hof Bavendamm. Foto: Bollmann

Schwalben sind gefährdet, weil Nistmöglichkeiten fehlen

Rauch- und Mehlschwalben bauten jahrhundertelang an und in Gebäuden ihre Nester. Inzwischen sind sie gefährdet, weil sie immer weniger Nistmöglichkeiten finden, teilt der Nabu-Bremen mit. Um mehr Menschen zu ermutigen, sich für Schwalben zu engagieren, gibt es die Nabu-Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“. Seit Beginn der bundeweiten Aktion im Jahr 2017 konnte die Auszeichnung 12.000-mal vergeben werden. Die Schwalbenliebhaber zeigen damit vorbildlich, dass das Leben mit der Natur direkt am eigenen Haus möglich ist.

Sogar in den innerstädtischen Bereichen ist der Buntspecht mittlerweile schon als Brutvogel anzutreffen. Foto: Bollmann

Ein Grünspecht in der Innenstadt: Hier in einem Obstbaum in der Östlichen Vorstadt. Foto: Bollmann

Die Mehlschwalben als gefährdete Art

Die Anzahl der Brutpaare sank bundesweit in den vergangenen 30 Jahren auf etwa die Hälfte. Die Mehlschwalbe ist gefährdet, die Rauchschwalbe steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschland. Zur Stunde der Gartenvögel 2024 wurde für Rauschschwalben bundesweit ein Minus von 18 Prozent der Meldungen verzeichnet, in Bremen war das Minus sogar noch größer. Die Mehlschwalbensichtungen sanken bundesweit um 13 Prozent, dagegen wurden in Bremen mehr der außen an Bauwerken brütenden Art gezählt. Spannend wird sein, ob sich diese Trends bei der diesjährigen Vogelzählung vom 9. bis 11. Mai fortsetzen.

Der Buchfink ist einer der häufigeren Gäste in unseren Gärten. Foto: Bollmann

Wer eine Nisthilfe im Garten hat, kann – mit etwas Glück – bald die Blaumeisen beim Brutgeschäft beobachten. Foto: Bollmann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Stunde der Gartenvögel werden alle Vögel gezählt

Gezählt werden an diesem Wochenende jedoch nicht nur Schwalben. Alle Vögel, die innerhalb einer Stunde zu sehen sind, werden erfasst. Im vergangenen Jahr wurden in 266 Bremer Gärten 6.324 Vögel gezählt. Vogelkundler Florian Scheiba vom Nabu Bremen ist gespannt auf die diesjährigen Ergebnisse: „Je mehr Menschen teilnehmen, desto aussagekräftiger sind die Zahlen. Jede Meldung zählt und hilft dabei, Bestandsentwicklungen zu erkennen.“ Gesammelt werden die Meldungen der „Stunde der Gartenvögel“ unter stundedergartenvoegel.de im Netz. Hier gibt es auch weitere Informationen und Zählhilfen.

Trotz des Usutsu-Virus ist die Schwarzdrossel noch immer einer unserer häufigen Gartenvögel. Foto: Bollmann

Vogelkundliche Rundgänge

Neben der individuellen Zählung bietet der Nabu Bremen gemeinsame Termine an: In Sebaldsbrück zählt Vogelkundler Florian Scheiba mit Interessierten und Familien mit Kindern ab acht Jahre am heutigen Samstag von 10 bis 11 Uhr im Schlosspark während eines vogelkundlichen Rundgangs. Treffpunkt ist Ecke Schlosspark/ Sebaldstraße. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei schlechter Witterung fällt die Veranstaltung aus. In Bremen-Nord treffen sich Interessierte am Sonntag, 11. Mai, um 10 Uhr in Vegesack am „Nordlicht“, dem neuen Nabu-Bauwagen beim Schützenverein Vegesack, Hermann-Löns-Straße 16. Die Veranstaltung ist auch für mobilitätseingeschränkte Menschen geeignet, da stationär nahe des Treffpunktes gezählt wird. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Ein eigenes Fernglas darf gerne mitgebracht werden. Es wird um Anmeldung gebeten unter Nord@NABU-Bremen.de       mb

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