Im September 2024 hat der Senat einen Hitzeaktionsplan beschlossen. Bis zur vollständigen Umsetzung dauert es allerdings noch. Foto: Schlie Im September 2024 hat der Senat einen Hitzeaktionsplan beschlossen. Bis zur vollständigen Umsetzung dauert es allerdings noch. Foto: Schlie
Hitze

Kühl bleiben im Krisenmodus

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Wie Bremen auf Hitzewellen vorbereitet ist und welche Maßnahmen noch dauern

Ein Morgen in einem Zukunftssommer: Das Handy vibriert. Darauf eine Textnachricht: „Achtung. Warnung vor Hitze und hoher UV-Strahlung. Suchen Sie kühle Orte auf, trinken Sie genügend Wasser und nutzen Sie Sonnencreme.“ So oder so ähnlich könnte eine Warnung welche dem Hitzeaktionsplan entstammt an einem besonders heißen Tag in Bremen künftig aussehen. Bisher ist der Senat von einer vollständigen Umsetzung nämlich noch entfernt.

Kommt der Hitzesommer?

Ob Deutschland und damit Bremen in diesem Jahr ein Hitzesommer wie 2003 droht, sei seriös nicht zu prognostizieren, erklärt Nico Bauer vom Deutschen Wetterdienst. Allerdings sei es in Zeiten des voranschreitenden Klimawandels wahrscheinlich, dass der Sommer 2025 gegenüber dem langjährigen Klimamittel zu warm ausfallen wird. Die Wetterprognosen für die nächsten Wochen zeigen zudem ein deutliches Bild: Es wird warm in Bremen und umzu.

Hitzeaktionsplan im Anfangsstadium

Der vom Senat im vergangenen September verabschiedete Hitzeaktionsplan umfasst 28 Maßnahmen zum Hitzeschutz – darunter etwa Warnungen bei Hitze, mehr öffentliche Trinkbrunnen oder ein zentrales Hitzeportal. Seitdem wurden laut Ramona Schlee, Sprecherin der Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf, einige dieser Punkte umgesetzt oder weiter vorangetrieben. Andere sind jedoch erst langfristig zu realisieren.

„Aus Sicht des Gesundheitsressorts und des Umweltressorts ist Bremen besser auf Hitzewellen eingestellt als in den Vorjahren“, erklärt Schlee. Viele der im September beschlossenen Maßnahmen sind allerdings noch nicht umgesetzt. Die Koordinierungsstelle, die an Hitzetagen die Kommunikation übernehmen und beispielsweise Warnungen aussprechen soll, befindet sich laut Gesundheitsressort noch im Aufbau.

„Zu Strategie und Zielen hat sich Ende Mai erstmals ein ressortübergreifender Steuerungskreis beraten“, heißt es auf Anfrage. Geplant seien zentrale, stadtweite Sensibilisierungsmaßnahmen im Rahmen einer Kampagne. Wann diese starten soll, ist noch unklar.

Viele Maßnahmen des Hitzeaktionsplanes erst nächstes Jahr

Ein weiteres Ziel des Aktionsplans ist die „Bereitstellung von Orten der Abkühlung und Erholung im Hitzefall“, heißt es im Maßnahmenkatalog. Das Gesundheitsressort plant dafür eine sogenannte „Cool-Spot-Karte“, um die entsprechenden Orte bekannt zu machen. „Mit einer Veröffentlichung der Karte ist nach derzeitigem Stand in 2026 zu rechnen“, erklärt eine Sprecherin des Ressorts.
In diesem Jahr soll zudem das Hitzeportal an den Start gehen.

Ziel ist es, der Bevölkerung während Hitzeperioden Informationen und Verhaltenstipps mit auf den Weg zu geben. Ob das Portal noch im Laufe des Sommers verfügbar sein wird, ist derzeit unklar.

Weitere Schritte seien laut Schlee beim Ausbau der öffentlichen und kostenlosen Trinkwasserversorgung geplant. Die Anzahl öffentlicher Trinkbrunnen habe man bereits im vergangenen Jahr von zehn auf 17 erhöht. Jährlich sollen fünf weitere Stationen hinzukommen. Strukturell seien mit dem Hitzeaktionsplan, der ressortübergreifenden Zusammenarbeit und der Entscheidung, Koordinierungsstellen zu schaffen, erste wichtige Schritte eingeleitet worden, betont Schlee. Mehr konkrete Maßnahmen wird es voraussichtlich erst im nächsten Sommer geben.

Trinkbrunnen in den Stadtteilen

In der Stadt Bremen sind derzeit zwölf öffentliche Trinkwasserbrunnen zugänglich. Im Westen am Regine-Hildebrandt-Platz und der Ecke Vegesacker/Bremerhavener Straße.

Links der Weser ist kostenloses Trinkwasser am Lucy-Flechtmann-Platz und dem Huchtinger Dorfplatz zu bekommen.

In der Mitte bieten insgesamt fünf Brunnen am Antikolonialdenkmal, Am Ziegenmark, an der Kunsthalle, am Brommy Platz sowie an der Friedrich-Rauers Straße Abkühlung.

Im Bremer Osten sind an der Ecke Karl-Kautsky-Straße/Kurt-Schumacher-Allee, am Schlengplatz sowie am Einkaufszentrum Blockdiek Trinkbrunnen installiert.

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