Wenn eine Universität einen neuen Standort eröffnet, kann man durchaus von großen Veränderungen sprechen. Betroffen sind davon nicht nur die Studierenden vor Ort, sondern auch die sozialen Betreuungseinrichtungen der Hochschule – das Studierendenwerk. Im neuen Geschäftsbericht sieht Hauke Kieschnick, Geschäftsführer des Studierendenwerks Bremen, viele positive Entwicklungen. Eine Sache jedoch bereitet der Vertretung der rund 30.000 Studierenden Sorge.
Studierendenwerk betreibt neue Mensa am Domshof
„Mit der Mensa Domshof ist der neue soziale Mittelpunkt des Forums am Domshof entstanden“, erklärt Kieschnick. Rund 160 Mitarbeitende der Universität und 1.500 Studierende würden dadurch versorgt. Nach der vorlesungsfreien Zeit soll zum Wintersemester 2025/26 zudem eine Kaffeebar im Eingangsfoyer eröffnen. Diese werde weitere Attraktivität und Aufmerksamkeit auf den Standort lenken, so Kieschnick.
Positiv sei zudem, dass zwei Nachhaltigkeitsprojekte des Studierendenwerks abgeschlossen wurden. „Durch die Inbetriebnahme der aus eigenen Mitteln finanzierten Photovoltaikanlage auf dem Dach der Wohnanlage Emmy wird dort nun umweltfreundlicher Strom genutzt“, erklärt Kieschnick. Zudem konnte die Wohnanlage Vorstraße an das Fernwärmenetz angeschlossen werden, wodurch sich die Treibhausgas-Emissionen von 200 Tonnen auf 100 halbieren, so Kieschnick.
Psychologische Betreuung des Studierendenwerks viel genutzt
„Sorgen bereitet uns allerdings die Entwicklung der psychischen Gesundheit der Studierenden“, mahnt Kieschnick. Nachdem die Gesamtzahl der Beratungen von 2022 (2.996) auf 2023 (2.556) abgenommen hatte, ist sie im Jahr 2024 wieder auf 2.735 gestiegen. Zentrale Themen seien, wie in den vergangenen Jahren, Stress, Depressionen und steigende Lebenshaltungskosten. Letztere machen sich auch in der erhöhten Nachfrage bei der Sozialberatung bemerkbar. „Die zunehmende Weitervermittlungsrate an niedergelassene psychologische Beratung verdeutlicht zudem den Unterstützungsbedarf“, erklärt Kieschnick.
Der am häufigsten genannte Grund für eine Beratung seitens der Studierenden ist die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (AD(H)S). Mit 12,6 Prozent erreichte dieser Wert einen neuen Höchststand (2022: 7,1 Prozent; 2023: 11 Prozent). Ein Lichtblick in der Psychologischen Beratung: Die Wartezeit auf einen Termin beim Studierendenwerk hat sich deutlich verkürzt – von 7,18 auf 4,17 Wochen.