„Kinder lernen am meisten von null bis sechs Jahren“, erklärte Bildungsministerin Karin Prien bei ihrem Antrittsbesuch in Bremen. Unter anderem deshalb imponiere ihr das Kinder-und Familienzentrum Waller Park: „Eine anregende Einrichtung.“ Nach dem Eintrag ins Goldene Buch bei Bürgermeister Andreas Bovenschulte, besuchte sie mit Bildungssenatorin Sascha Aulepp die Anlage im Grünen. Prien betonte dort: „Es gibt in Bremen große soziale Probleme, die gelöst werden müssen – darüber sprechen wir heute.“ Auch auf das Thema „Obergrenze für Schüler mit Migrationshintergrund“ ging sie ein. Man könne alle möglichen Dinge ausprobieren. Da müsse man wirklich schauen, „funktioniert das oder funktioniert das nicht“. Es sei wissenschaftlich überhaupt nicht evaluiert. Die ehemalige Kultusministerin von Schleswig-Holstein maße sich nicht an, „anderen kluge Vorschläge zu machen.“ Sie befürworte aber den Blick über den Tellerrand. Es gehe ihr nicht um Ausgrenzung, „aber es geht um eine Verteilung von Kindern auf Schulen.“

Karin Prien und Sascha Aulepp nahmen sich Zeit, den Kindern in Walle zuzuhören. Einige der Gefragten wussten auch, was Bäche und Flüsse sind. Die Unwissenheit über diese Frage hatte die Bundesministerin kürzlich bei Talker Markus Lanz besprochen.
Zu Deutsch-Grundkenntnissen sagte sie dem WESER REPORT: „Wir wissen heute aus der Wissenschaft klar, dass ohne gute Deutschkenntnisse zu Anfang der Schullaufbahn, die Bildungschancen deutlich schlechter sind.“ Deshalb müssten Bund und Länder dafür sorgen, „dass Kinder, die in Deutschland aufwachsen, mit der Einschulung auch Deutsch können.“ Medienkompetenz halte sie in einer digitalen Welt für unverzichtbar: „Wir müssen Kinder altersgerecht an Medien, insbesondere soziale Medien heranführen.“ Sie spricht auch von einer Gesamtstrategie, zu der auch eine „wirksame Altersverifikation“ gehöre. Es gehe aber nicht um Verbote, sondern darum, „dass Kinder und Jugendliche zu bestimmten Inhalten keine Zugang haben.“

Sabine Meinke leitet das Kinder- und Familienzentrum Waller Park.
Sabine Meinke, die Leiterin des Kinder- und Familienzentrums Walle, erwartete vom Besuch einiges: „Ich wünsche mir, dass sie sich bei uns einen Einblick in die frühkindliche Bildung verschafft.“ Sie hoffte auch, dass die Bundesministerin den neuen Bildungsplan von Null bis Zehn kennenlernt. Das Großartige an dem sei, dass dass auch die vorschulische Bildung und nicht nur die Einschulung und Schule von der ersten zur vierten Klasse berücksichtigt werden.