Rund 50.000 Deutschlandtickets wurden im September 2025 von der BSAG verwaltet. Aufgrund der kommenden Preiserhöhung kann sich der Vergleich mit anderen Tickets lohnen. Foto: Schlie Rund 50.000 Deutschlandtickets wurden im September 2025 von der BSAG verwaltet. Aufgrund der kommenden Preiserhöhung kann sich der Vergleich mit anderen Tickets lohnen. Foto: Schlie
Deutschlandticket

Muss es ganz Deutschland sein?

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Preise im Vergleich: Wann sich das Deutschlandticket nach der Preiserhöhung noch lohnt

Für neun Euro mit einem Ticket durch die ganze Republik – die drei Sommermonate 2022 sind vielen Bremerinnen und Bremern sicherlich noch gut in Erinnerung. Im Mai 2023 folgte das Deutschlandticket für 49 Euro. Der Preis hielt allerdings nur bis Januar 2025, seitdem kostet das Ticket 58 Euro.

Verbraucherzentrale kritisiert Preiserhöhung

Dabei sollte es zunächst bleiben. Die nächste Preisanpassung war laut Koalitionsvertrag der Bundesregierung erst für 2029 vorgesehen. Dennoch steht bereits fest: Ab Januar 2026 wird das Deutschlandticket 63 Euro kosten. Auch im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) werden die Preise steigen.

Marcus Wewer, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen, hält die Preiserhöhung des Deutschlandtickets für nicht gerechtfertigt: „Es gibt keinen Mehrwert als Gegenleistung.“ Kritik übt Wewer auch an einem fehlenden Deutschlandticketrabatt für Auszubildende. Während Studierende häufig ein Semesterticket bekommen, welches für einen Aufschlag erweitert werden kann, würden Auszubildende dahingehend benachteiligt. „Gerade Auszubildende müssen häufig zum Arbeitsplatz pendeln und können sich kein Auto leisten“, so Wewer.

Preisvergleich: Wann lohnt sich das Deutschlandticket?

63 Euro soll das Deutschlandticket ab kommenden Januar kosten. 3,40 Euro die Einzelfahrt in den Bussen, Bahnen und Zügen im Bremer Stadtgebiet. Reisende sollten dementsprechend mindestens 19 Einzeltickets (64,90 Euro), oder sieben Tagestickets (66,50 Euro) lösen wollen, damit sich das Umsteigen auf das Deutschlandticket lohnt.

Für junge Leute, die in Schule, Ausbildung oder im Freiwilligendienst sind und nur im VBN-Land unterwegs sind, ist das TIM-Ticket eine deutlich günstigere Alternative (31,50 Euro pro Monat). Allerdings hat die BSAG noch immer die MIA Karte im Angebot, die teurer als das Deutschlandticket ist und nur Fahrten in Bremen ermöglicht.

Welche Alternativen gibt es?

Die Abo-Zahlen des MIA-Tickets sind durch die Einführung des Deutschlandtickets zwar deutlich gesunken, dennoch fahren monatlich noch immer rund 10.000 Kundinnen und Kunden damit, erklärt Andreas Holling, Sprecher der BSAG. Zum Vergleich: 50.000 Deutschlandtickets werden von der BSAG verwaltet, bestätigt Holling. Zwei wesentliche Gründe sieht Holling für die beständigen Abonnementzahlen des MIA-Tickets: die Übertragbarkeit und die Mitnahmemöglichkeiten.

Für Personen eines Haushalts, die nicht immer gleichzeitig Bus und Bahn nutzen, kann ein Umstieg auf das MIA-Ticket also durchaus sinnvoll sein, um Kosten zu teilen. Mit dem MIAplus-Ticket können zudem montags bis freitags ab 19 Uhr sowie ganztägig an Wochenenden eine Person und bis zu vier Kinder mitgenommen werden. Die erweiterte Variante ist mit 74 Euro allerdings deutlich teurer.

Wer regelmäßig mit Bussen und Bahnen unterwegs ist, werde sicherlich auch zukünftig mit dem Deutschlandticket besser fahren, meint Wewer. Ob es sinnvoll ist, das Deutschlandticket im Abo zu erwerben, hänge sehr individuell vom jeweiligen Fahrverhalten ab. Wer überwiegend in seinem Umfeld unterwegs ist, könne mit einem Abo des örtlichen Verkehrsbetriebes günstiger fahren.

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