 |
| Die Flüchtlinge bei ihrer Ankunft am Hauptbahnhof (Foto: Pressereferat der Senatorin) |
Montagmorgen um 4 Uhr war es soweit: Der Zug mit 92 Flüchtlingen aus Ungarn hatte Bremen erreicht. Dies teilte die Sentatorin für Soziales, Anja Stahmann am Vormittag mit. Gegen 19 Uhr am Sonntagabend waren die Flüchtlinge in München los gefahren. Ein Dutzend Bremer hieß sie am Bahnhof willkommen.
Unter den Flüchtlingen waren viele Familien mit Kindern. Weitere 80 Menschen werden am Montagmorgen in der Bundeswehrkaserne in Huckelriede erwartet. Insgesamt waren 504 Menschen in dem Zug, die meisten von ihnen sind weiter in ein Aufnahmelager nach Neumünster in Kiel gefahren.
„Bundespolizei, Polizei Bremen, Arbeiterwohlfahrt, Bundeswehr, Bremer Straßenbahn AG und Bundesbahn haben in dieser Situation eng mit dem Sozialressort zusammengearbeitet“, sagte Stahmann. Neben dem Dank der Senatorin an alle Beteiligten, gilt dieser auch einer Gruppe von Bremerinnen und Bremern, die seit Samstagnacht am Bahnhof die Flüchtlinge erwartet hatten. Mit Beifall und einem „Willkommen“-Plakat konnten sie die Flüchtlinge dann am frühen Montagmorgen begrüßen.
Sehr lange Reise der Flüchtlinge „mit großer Ungewissheit“
Die überwiegende Zahl der Flüchtlinge stammt aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Die Flüchtlinge werden in einer vorübergehenden Sammelunterkunft auf dem Gelände des Polizepräsidiums in der Vahr untergebracht und von Mitarbeitern der AWO betreut.
„Die Menschen haben eine sehr lange Reise mit großer Ungewissheit hinter sich“, sagte Senatorin Stahmann weiter. „Die Erschöpfung hat man ihnen angesehen.“ In vielen Gesichtern habe sich nach der Ankunft in Bremen aber auch der Ausdruck von Erleichterung eingestellt: „Ich bin froh, dass wir diesen Menschen ein Stück Sicherheit und Geborgenheit geben können, auch wenn es angesichts der ohnehin hohen Zahl an Zugängen eine immense Herausforderung werden wird, in den kommenden Tagen eine angemessene Unterkunft für sie herzurichten.“
Mittlerweile ist klar, dass circa 18.000 Menschen aus Ungarn in die Bundesrepublik einreisen werden. Dem Königssteiner Schlüssel entsprechend wird sich Bremen wie alle anderen Bundesländer auch, an der Aufnahme beteiligen. Dem entsprechend wird die Hansestadt knapp 1 Prozent der Flüchtlinge aufnehmen, das sind 170 Menschen.
Weietere Unterkunft in Kaserne in Huckelriede
Neben den 92 Flüchtlingen, die bereits aufgenommen wurden, wurden weitere 80 Flüchtlinge aus München am heutigen Montagmorgen gegen 8 Uhr erwartet. Sie sollten mit Bussen direkt auf das Gelände der Scharnhorst-Kaserne in Huckelriede gefahren werden, wo eine Halle als Quartier für sie vorbereitet wurde. Wie die Sporthalle in der Vahr hat das Technische Hilfswerk (THW) auch diese Halle mit Matratzen ausgestattet. Die Freiwillige Feuerwehr Bremen hat unter großem Aufwand über das Wochenende eine Erstversorgung der Flüchtlinge mit Lebensmitteln sichergestellt.
Insgesamt sind 200 Flüchtlinge auch auf anderen Wegen am Wochenende in Bremen angekommen.
Das Land Bremen hat bisher in diesem Jahr über 4.400 Flüchtlinge aufgenommen. Im ganzen Jahr 2014 waren es gut 2.200. Nach den Prognosen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge werden in diesem Jahr 800.000 Flüchtlinge in ganz Deutschland erwartet. Nach dem Königsteiner Schlüssel wird Bremen davon rund 8.000 aufnehmen, 20 Prozent davon in Bremerhaven. Das entspricht etwas mehr als einem Prozent der Bevölkerung des Landes.
Lesen Sie mehr im Bremen-Blog: Startseite – Nachrichten – Polizeimeldungen
