Neue Aufnahmestelle für Flüchtlinge in Bremen

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Flüchtlinge, die in die Hansestadt ankommen, können jetzt in einer neuen Erstaufnahmeeinrichtung unterkommen: Die Sozialsenatorin eröffnete am Montag die Zentrale Aufnahmestelle in der Alfred-Faust-Straße. Jeden Tag reisen im Schnitt zehn Flüchtlinge nach Bremen.


4800 Quadratmeter hat die neue Aufnahmestelle in Obervieland. In dem Gebäude sollen zunächst rund 170 Flüchtlinge unterkommen, wie das Sozialressort am Montag berichtet. Der rot geklinkerte Gebäudekomplex war zuletzt Standort der Berufsgenossenschaft für Handel und Warendistribution.

Zehn Monate hat der Umbau des Komplexes in der Alfred-Faust-Straße gedauert. Das Gebäude stand seit Jahren leer. „Mit dem neuen Standort bieten wir Flüchtlingen jetzt eine spürbar bessere Atmosphäre für die ersten Tage und Wochen in dem Land, das für viele eine neue Heimat werden wird“, sagt die Senatorin Anja Stahmann, „Besonders der deutlich größere und hellere Speisesaal ist eine erhebliche Verbesserung.“

Kinderbetreuung und medizinische Versorgung

Vorher war die Aufnahmeeinrichtung in der Steinsetzerstraße und Stahmann betonte, dass in dem neuen Gebäude auch die Voraussetzungen für eine medizinische Versorgung besser seien. „In der Steinsetzerstraße war es viel enger als in der Alfred-Faust-Straße. Es gab nicht einmal ein Vorzimmer. Das ist heute besser. Außerdem haben wir jetzt zwei Behandlungszimmer.“ Außerdem sei ein Raum für Kinderbetreuung eingerichtet sowie ein Gemeinschaftsraum, in dem unter anderem Sprachkurse stattfinden können.

Angesichts der hohen Zahl an Flüchtlingen soll der alte Standort in der Steinsetzerstraße aber nicht aufgegeben werden. Er werde vorerst weitergeführt. Für den weiteren Betrieb werde insbesondere die pädagogische Unterstützung der minderjährigen Flüchtlinge ausgebaut, die bei ihrer Ankunft in Bremen weiterhin in der Steinsetzerstraße aufgenommen werden. 

Zehn Menschen kommen am Tag

Bis Ende vergangener Woche hat Bremen knapp 1.200 Flüchtlingen Zuflucht gewährt, im selben Zeitraum des Jahres 2014 waren es weniger als 400. Allein für den April dieses Jahres werden wieder 300 Flüchtlinge erwartet. „Im Durchschnitt kommen jeden Tag zehn Menschen“, so die Senatorin. Das Land Bremen nimmt nach dem Königsteiner Schlüssel derzeit 0,96 Prozent aller Flüchtlinge auf, die in die Bundesrepublik einreisen, aufgeteilt im Verhältnis 80 zu 20 zwischen den Städten Bremen und Bremerhaven.

Wegen des anhaltend hohen Zugangs ist heute zudem die Eissporthalle in Walle als Notmaßnahme von Feuerwehr und Bauordnung abgenommen worden und wird jetzt bezogen. Mit der neuen Notunterkunft ist sichergestellt, dass rund 150 Flüchtlinge zum verabredeten Zeitpunkt aus der Messehalle 4.1 ausziehen. 

Vertreter von Beirat und Ortsamt und die Senatorin bei der Übergabe
Foto: Pressereferat Sozialsenatorin
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