Rot-Grün dürfte am 10. Mai wohl die Nase vorne haben. Zu diesem Ergebnis kommt die Forschungsgruppe Wahlen in einer aktuellen Umfrage. Die CDU wäre demnach wieder zweitstärkste Kraft. Besonders sicher sind sich die Bremer bei der Wahl des Bürgermeisters.
Die Chancen, dass Bremen vier weitere Jahre von Rot-Grün regiert wird, stehen laut aktueller Umfrage gut. Die SPD müsste mit schätzungsweise 37 Prozent nur leichte Verluste hinnehmen. Deutlicher Stimmenverlust steht den Grünen bevor. Sie profitierten 2011 vor allem von der Fukushima-Katastrophe. Die prognostizierten 15 Prozent würden einen Verlust von 7,5 Prozent bedeuten. Die CDU darf sich vermutlich über einen kleinen Stimmenzuwachs freuen und wäre mit 23 Prozent wieder zweitstärkste Kraft in Bremen.
Nur 50 Prozent der CDU-Wähler wollen Motschmann an der Spitze
Unangefochtene Nummer eins ist Jens Böhrnsen, wenn es um die Wahl des Bürgermeisters geht. Der SPD-Mann würde laut Umfrage 67 Prozent der Stimmen erhalten. CDU-Herausforderin Elisabeth Motschmann käme nur auf 16 Prozent. Während Böhrnsen 92 Prozent der SPD-Wähler hinter sich hat, wünschen sich nur 50 Prozent der CDU-Wähler Motschmann auch als Bürgermeisterin.
Linke bei 9 Prozent, FDP und AfD wackeln
Auf Platz vier der Umfrage liegt die Linke, die mit prognostizierten 9 Prozent ihr Wahlergebnis von 2011 fast verdoppeln kann (5,2 Prozent). Ob FDP und AfD in die Bürgerschaft einziehen, wird sich wohl erst am Wahltag entscheiden. Beide Parteien liegt zwischen 4 und 5 Prozent.
Bei den aktuell wichtigsten Problemen im Land Bremen liegt das Thema “Schule und Bildung” mit 37 Prozent vor “Verschuldung und Finanzen” mit 29 Prozent. Danach folgen “Arbeitslosigkeit” mit 21 Prozent und der Bereich “Ausländer und Flüchtlinge” mit 20 Prozent.
SPD punktet bei Arbeitsbeschaffung, CDU bei Finanzen
Beim wichtigsten Thema “Schule und Bildung” trauen 28 Prozent der SPD am meisten zu und 23 Prozent der CDU. Die Grünen kommen hier auf 13 Prozent und die Linke auf 7 Prozent (alle anderen Parteien jeweils unter 5 Prozent; keine: 9 Prozent; weiß nicht: 15 Prozent).
Beim Thema “Finanzen” erwarten nur 25 Prozent die Lösung der Probleme am ehesten von der SPD, 29 Prozent von der CDU und nur 9 Prozent von den Grünen (andere Parteien bleiben hier jeweils unter 4 Prozent; keine Partei: 15 Prozent; weiß nicht: 16 Prozent).
Bei der “Schaffung von Arbeitsplätzen” liegt die SPD mit 34 Prozent vorne, die CDU kommt auf 26 Prozent, die Grünen auf 2 Prozent und die Linke auf 4 Prozent (andere Parteien bleiben hier jeweils unter 3 Prozent; keine Partei: 12 Prozent; weiß nicht: 18 Prozent).
Wenn es um die allgemeine Wirtschaftskompetenz geht, hat die SPD anders als in anderen Bundesländern oder im Bund mit 31 Prozent einen klaren Vorsprung vor der CDU mit 23 Prozent (andere Parteien bleiben hier jeweils unter 5 Prozent; keine Partei: 21 Prozent; weiß nicht: 16 Prozent).
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 27. bis 29. April 2015 unter 1013 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten im Land Bremen telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.