Flüchtlinge müssen in Eissporthalle in Walle

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Die Bremer Eissporthalle muss als Übergangslösung  für die Flüchtlinge herhalten
Die Bremer Eissporthalle muss als Übergangslösung
 für die Flüchtlinge herhalten Foto: Schlie

Die Bremer Behörden haben eine neue Unterbringungsmöglichkeit für Flüchtlinge ausgemacht: Die Eishalle „Paradice“ in Bremen-Walle. Bis zu 150 Menschen sollen dort unterkommen. Man sei dringend darauf angewiesen, so die Sozialsenatorin.

Eine „vorübergehende Notmaßnahme“ nennt die Sozialbehörde die Unterbringung von Flüchtlingen in der Eissporthalle in Walle, wo bis zu 150 Menschen einquartiert werden sollen. 

Angesichts der immer noch stark steigenden Flüchtlingszahlen sind wir auf diese Halle dringend angewiesen, wenn wir nicht Zelte aufbauen oder den Schul- und Vereinssport aus den Turnhallen verdrängen wollen“, sagt Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne). Die Bremer Bäder GmbH, die die Halle betreibt, habe erklärt, dass sie einverstanden sei.

Jetzt bittet Stahmann den Ausschuss im Beirat Walle, das Vorhaben zu unterstützen. Die Eislaufhalle soll Flüchtlinge aufnehmen, die zum Monatsende aus der Messehalle 4.1 ausziehen sollen. Ähnlich wie in der Messehalle werden dann auch in Walle Kabinen für jeweils vier bis sechs Personen eingerichtet. „Das wird von den Flüchtlingen als vorübergehende Lösung akzeptiert“, sagte die Senatorin weiter. 

Bis Ende Mai soll die Halle genutzt werden. Dann aber findet eine Veranstaltung dort statt, die „Internationalen Rollsporttage“. Die Flüchtlinge müssten an jenem Zeitpunkt wieder zurück in die Messehallen ziehen.

Unerwarteter Anstieg von Flüchtlingsszahlen

Grund für die Notmaßnahme ist, wie der Senat stets betont, der erneute unerwartete Anstieg der Flüchtlingszahlen. „Wir nehmen derzeit dreimal so viele Flüchtlinge auf wie in den ersten Monaten des Jahres 2014“, sagt Stahmann. Von Januar bis 15. April 2015 hätten 1.096 Menschen im Land Bremen Zuflucht gesucht, im selben Zeitraum 2014 seien es 366 gewesen. 

„Wir waren auf vieles vorbereitet, eine Verdopplung musste man einkalkulieren – aber eine Verdreifachung hatten wir bislang noch nie.“ Im gesamten Jahr 2013 habe das Land Bremen 1.111 Flüchtlinge aufgenommen, 2014 waren es 2.233. 

Modulbauten in Findorff für fünf Jahre

Unterdessen hat der Beirat Findorff bereits am Dienstagabend der Einrichtung eines Übergangswohnheimes mit 100 Plätzen in der Corveystraße zugestimmt. Dort sollen dreistöckige Modulbauten entstehen. Diese Bauten sollen etwa fünf Jahre stehen. 

Stahmann: „Die Einstimmigkeit des Beschlusses zeigt überdies, dass die Unterstützung für die Aufnahme der Flüchtlinge von allen Bevölkerungskreisen mit getragen wird.“ Das sei ein gutes und wichtiges Signal, auch für die Menschen, die in Bremen ankommen.

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