Die Polizei war beim Nordderby mit 1.000 Beamten im Einsatz. Foto: Nordphoto |
Wenn Werder auf den HSV trifft, kochen die Emotionen hoch. Leider kochen sie dabei auch regelmäßig über. Die Polizei musste rund um das Nordderby gleich mehrfach eingreifen, um schlimmeres zu verhindern.
Insgesamt waren über 4.500 Fans des Hamburger SV, über 1.000 per Bahn, angereist. Die Partie war im Vorfeld als Risikospiel eingestuft worden.
Die Bahnfahrer wurden von der Polizei am Hauptbahnhof empfangen und mit Shuttle-Bussen zum Weserstadion gebracht. Beim Ausstieg aus einem Zug wurde dabei ein Feuerlöscher geleert. Auf dem Weg zu den Bussen zündeten Hamburger Problemfans noch im Bahnhofsgebäude Pyrotechnik mit starker Rauchentwicklung. Ein Shuttlebus fiel aus, da Hamburger die Scheiben zerstörten.
Vermummte Fans gehen aufeinander los
Vor dem Spiel kam es am Gleisdreieck in der Lübecker Straße zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen 50 bis 60 gewaltbereiten Hamburgern und 120 Bremer Ultras. Dabei flogen Flaschen, Steine und andere Gegenstände. Mehrere Bremer und Hamburger hatten sich mit Schlagschutzhandschuhen ausgerüstet und Sturmmasken übergezogen.
Um die Gruppen auseinander zu bringen, musste die Polizei Schlagstock und Pfefferspray einsetzen. Die Hamburger wurden in Polizeigewahrsam genommen. Sie erhielten Platzverweise für das gesamte Stadtgebiet Bremen und mussten nach Ende der polizeilichen Maßnahmen die Heimreise antreten. 80 Bremer Ultras erhielten nach Feststellung der Personalien Platzverweise für das Stadionumfeld und Stadionverbote.
HSV-Bus mit Flaschen beworfen
Am Weserufer wurden insgesamt 1.000 Gästefans vom Shuttle-Ausstieg, darunter 200 bis 250 sogenannte Problemfans, ohne Zwischenfälle in Begleitung von Polizeikräften zum Spielort geleitet. Der Mannschaftsbus des HSV wurde bei der Stadioneinfahrt mit Flaschen beworfen und dabei beschädigt.
Während des Spiels kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen.
Nach Spielende verzögerte sich zunächst die Abfahrt der Gästefans, da etwa 30 Bremer Problemfans die auswärtigen Fans vor den Shuttle-Bussen provozierten. Im Bereich des Osterdeichs und Nebenstraßen kam es zu Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Bremer Hooligans und Bremer Ultras. Hierbei wurden Personen verletzt und mussten von Rettungskräften versorgt werden. Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Pfefferspray dazwischen.
Insgesamt wurden Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung, Raub, Widerstand gegen Polizeibeamte, Beleidigung und Sachbeschädigung gefertigt. Drei Polizisten erlitten während des Fußballeinsatzes beim Nordderby Verletzungen. Die Polizei war mit knapp 1.000 Beamten aus Bremen, Schleswig Holstein, Hamburg und Hessen im Einsatz.
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