Beim torlosen Remis gegen Mainz ließ Werder einige gute Chancen aus. Hier scheitert Levent Aycicek (l.) am Gäste-Torwart Loris Karius. Foto: Nordphoto |
Die Meldung ging in der vergangenen Woche in der allgemeinen Aufregung um den Transfer von Davie Selke zu RB Leipzig etwas unter: Ab der kommenden Saison erhöht die UEFA die Ausschüttung der Gelder für Teilnehmer der Europa League um verführerische 63,9 Prozent.
Der Nachfolger des UEFA-Cups, früher einmal von Franz Beckenbauer als „Cup der Verlierer“ abgekanzelt, ist inzwischen mit einem jährlichen Volumen von 381 Millionen Euro zu einer lukrativen Einnahmequelle geworden. Vor gar nicht allzu langer Zeit galt die Europa League noch als schlechtes Geschäft, bei dem man im schlimmsten Fall sogar drauf zahlen muss.
Gutes Geld in der Europa League
Das sieht nun anders aus. Bereits für die Teilnahme an der Gruppenphase erhalten die Vereine 2,4 Millionen Euro, für einen Sieg 360.000 Euro. In den K.o.-Runden gibt es ebenfalls gutes Geld zu verdienen: Über 10 Millionen Euro alleine an Siegprämie kann der Sieger kassieren.
Die Teilnahme an der Europa League wäre für Werder also nicht nur ein Prestige-Gewinn, ein Anreiz für neue Spieler nach Bremen zu kommen, sondern vor allem die Möglichkeit, die derzeitige finanzielle Schieflage zu korrigieren.
Rang sieben könnte reichen
Umso ärgerlicher sind die jüngsten Unentschieden in Köln und gegen Mainz. Spiele, die man mit etwas mehr Entschlossenheit durchaus hätte gewinnen können. Mit vier zusätzlichen Punkten wären die Bremer punktgleich mit dem FC Augsburg, der derzeit auf Platz sechs der Tabelle rangiert.
Sollte der Sieger des DFB-Pokals für die Champions League qualifiziert sein, würde sogar der siebte Rang die Teilnahme an der Qualifikation zur Europa League bedeuten. Die letzten sieben Spieltage, die manche nach überstandenem Abstiegskampf als entspanntes Austrudeln der Saison ansehen, sind für den Verein also wichtiger denn je.
Alexander Kuhl