Daniela Gräf (sitzend, l.) und Jutta Hisgen (sitzend, r.) unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung. Foto: Füller |
Manche Kinder brauchen mehr Hilfe im Unterricht als andere, sei es um Aufgaben zu verstehen oder einfach weil sie sich nicht richtig konzentrieren können. An der Grundschule Brinkum werden sie nun von Ehrenamtlichen des Mehrgenerationenhauses unterstützt.
„Wir haben Kinder, die sich unsicher fühlen und Zustimmung brauchen. Einige haben einen Migrationshintergrund und deshalb Probleme mit der Sprache. Wieder andere schaffen es nicht, sich selbst und die gestellten Aufgaben zu strukturieren“, erklärt Jutta Hisgen, Schulleiterin der Grundschule Brinkum.
Mithilfe der Freiwilligen aus dem Mehrgenerationenhaus (MGH) sollen diese Kinder nun unterstützt werden, jedes ganz individuell.
Schulen müssen heute auch Erziehung übernehmen
„Dabei lernen sie dann auch soziale Kompetenzen“, so Hisgen weiter. Lehrer hätten heute immer mehr auch den Auftrag, die Erziehung zu übernehmen: „Viele Eltern sind berufstätig, die Kinder nehmen am Ganztagsangebot der Schulen teil, da bleibt das nicht aus“, so die Schulleiterin.
19 Ehrenamtliche des MGH, die jüngste gerade 14 Jahre alt, unterstützen die Kinder künftig vormittags während des Unterrichts sowie nachmittags bei der Hausaufgabenhilfe im MGH, die bereits seit 2007 angeboten wird. Derzeit werden vormittags sechs Kinder, nachmittags sieben, von den Ehrenamtlichen begleitet.
Lehrerstellen werden nicht ersetzt
Halbjährlich wird es eine pädagogische Runde mit allen beteiligten Lehrkräften geben. Fällt einem Lehrer auf, dass ein Kind in seiner Klasse besondere Aufmerksamkeit braucht, spricht er dies bei der Schulleitung an.
Für das MGH an der Bremer Straße ist es die erste Kooperationsvereinbarung mit einer Grundschule. Darin ist auch festgehalten, dass die Ehrenamtlichen keine Lehrerstellen ersetzen sollen. Es ist ein Bonus, den die Schule nun zusätzlich anbietet.
„Ein Lehrer kann bei einer Klasse von 26 Kindern nicht jedes dort abholen, wo es sich gerade befindet“, so Hisgen weiter. Mithilfe der Ehrenamtlichen des MGH sei diese Betreuung nun möglich.